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McLaren: Kollision und Getriebeschäden statt WM-Punkte

Jenson Button fährt in Singapur in den Punkterängen liegend Pastor Maldonado ins Heck und fällt kurz darauf wie zuvor schon Fernando Alonso mit Getriebeschaden aus

(Motorsport-Total.com) - Nichts war es mit den erhofften WM-Punkten für McLaren beim Grand Prix von Singapur. Seit Wochen hatte das Team das Rennen auf dem Stadtkurs herbeigesehnt, weil auf diesem die Nachteile des leistungsschwachen Honda-Antriebs nicht so stark zum Tragen kommen wie auf anderen Strecken.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Für Jenson Button war wie für Fernando Alonso mit Getriebeschaden Endstation Zoom

Von den Startplätzen elf und 15 rechneten sich Fernando Alonso und Jenson Button gute Chancen aus, im Verlauf des Rennens in die Top 10 vorstoßen zu können. Dies gelang beiden Fahrern auch, wenngleich ihnen dabei Zwischenfälle wie etwa die Kollision zwischen Felipe Massa (Williams) und Nico Hülkenberg (Force India) oder die technisch bedingte Aufgabe von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (Mercedes) in die Karten spielten.

Alonso lag bis zur 34. der 61 Rennrunden vor Teamkollege Button, musste dann aber mit Getriebeschaden die Box ansteuern und das Rennen beenden. Button ereilte 19 Runden später das gleiche Schicksal. Bis dahin erlebte der Brite ein ereignisreiches Rennen.

Button kritisiert Maldonado "So etwas geht nicht"

Die beiden Safety-Car-Phasen (Runde 14 und Runde 37) spielten Button in die Karten, weil er so unter anderem den Zeitverlust eines langen ersten Boxenstopps wieder wettmachen konnte. Als der Brite in Runde 14 zum ersten mal bei der McLaren-Crew vorfuhr, musste er 39 Sekunden warten, bis er wieder losfahren konnte. Grund für die Verzögerung war eine klemmende Radmutter.

Beim Restart nach der zweiten Safety-Car-Phase war Button auf Platz zehn liegend in einen Dreikampf mit den beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado verstrickt. In Kurve 17 donnerte der McLaren-Pilot dem Lotus von Maldonado ins Heck, verlor dabei seinen Frontflügel und und musste außerplanmäßig ein drittes Mal die Box aufsuchen.

Während die Rennkommissare die Kollision als Rennunfall werteten und von einer Strafe absahen, ist Button auf seinen Vordermann Maldonado alles andere als gut zu sprechen: "Unser Tempo war nicht so schlecht. Die beiden Lotus hingegen waren unglaublich langsam. Ich bin Maldonado ins Heck gerauscht. Anders kann man das nicht sagen. Ich hatte damit gerechnet, dass er am Kurvenausgang aufs Gas geht, aber das tat er nicht. Ich weiß nicht, was da los war. Ich weiß nur, dass ich ihm auf einmal im Heck saß. Zwei Kurven vorher hat er mich von der Strecke gedrängt. So etwas geht in der Formel 1 einfach nicht, es wird aber wohl nicht das letzte Mal gewesen sein."

Elf Runden nach der Kollision war für Button Feierabend und damit das letzte Fünkchen Hoffnung auf WM-Punkte für McLaren erloschen. Als der Brite seinen MP4/30 abstellte, hatte Teamkollege Alonso aus dem gleichen Grund längst Feierabend. "Das Getriebe überhitzte", liefert Alonso die Bestätigung für seinen Ausfall und fügt hinzu: "Ich glaube, es war bei beiden Autos das gleiche Problem. Das Ergebnis ist für uns natürlich nicht gut, denn wir hätten heute beide in den Punkterängen ins Ziel kommen können. Diese Gelegenheit haben wir leider verpasst. Hoffentlich bietet sich eine weitere."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Singapur, Sonntag