Schwieriges Jubiläumsrennen für McLaren

McLaren feierte an diesem Wochenende sein 50-jähriges Jubiläum, doch die Konkurrenz geizte mit sportlichen Geschenken - Platz zehn für Jenson Button

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Formkurve von McLaren beim Rennen in Spa anzusteigen schien, erlebte das Team beim Großen Preis von Italien in Monza einen herben Rückschlag. Beim Jubiläumsrennen des Teams - McLaren feierte in Monza das 50-jährige Bestehen - war die sportliche Ausbeute überaus bescheiden. Jenson Button nahm als Zehnter lediglich einen WM-Zähler aus Italien mit, Teamkollege Sergio Perez blieb als Zwölfter wieder einmal ohne Punkte. Die McLaren-Piloten kamen im Rennen einfach nicht nach vorne.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button musste sich mit einem WM-Punkt zufrieden geben Zoom

"Es war ein schwieriges Rennen für die Jungs, sie hingen ständig hinter anderen fest", sagt Teamchef Martin Whitmarsh bei 'Sky Sports F1'. "Wir hatten nicht die Höchstgeschwindigkeit der Toro Rosso und kamen nicht an ihnen vorbei, sonst wäre der siebte Platz vielleicht möglich gewesen." Diese Einschätzung bestätigt auch Sportdirektor Sam Michael: "Wir hätten weiter vorne in den Punkten landen können, wenn wir zu Beginn des Rennens an Riccardo vorbeigekommen wären. Er war auf der Geraden schneller und schien seine Reifen zu schonen."

Der Blick auf die nackten Zahlen zeigt: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 332,4 respektive 331,8 km/h belegten Perez und Button in der Top-Speed-Wertung nur die Plätze 17 und 18. An einer zu kurzen Getriebeübersetzung habe dies laut Michael aber nicht gelegen. "Mit DRS kamen wir an den Begrenzer. Ohne war es okay."

Schlechte Höchstgeschwindigkeit der McLaren

Neben der schlechten Höchstgeschwindigkeit warf Perez auch ein Problem beim Boxenstopp zurück: "Der Stopp von Checo war nicht perfekt, der hat ihn auch einige Positionen gekostet. Er (der Mechaniker) hat das Rad beim Abziehen fallengelassen, vielleicht hing es irgendwo", erklärt Whitmarsh. Teamkollege Button hatte hingegen vor dem Rennen um den Start zittern müssen, nachdem ein Problem an der Benzinzufuhr des Mercedes-Triebwerks festgestellt wurde.

Dieses konnten die McLaren-Mechaniker aber in Rekordzeit beheben. "Was sie in 20 Minuten erledigt haben, geschieht normalerweise über Nacht und dauert vier Stunden", lobt Whitmarsh die Arbeit der Crew. So konnte der Brite starten und immerhin einen WM-Punkt mitnehmen, den er in der Schlussphase das Rennens aber noch gegen den heranstürmenden Kimi Räikkönen verteidigen musste.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Italien


"JB hat am Ende einen tollen Job gemacht, denn Kimi hat auf frischen Reifen viel Druck gemacht. Ich dachte, wir würden die Position in der letzten Runde verlieren", sagt Whitmarsh. Auch Michael meint: "Wir hatten Glück, dass wir am Ende diesen einen Punkt behalten haben." So bilanziert Teamchef Whitmarsh letztendlich: "Es war ein hartes Wochenende, das wir gerne mit ein paar Punkten mehr beendet hätten. Aber auch dieser eine Punkt war hart verdient."

MP4-28 als rollendes Versuchslabor

Für die nächsten Rennen verspricht der Teamchef noch einige Neuerungen für den MP4-28, die allerdings schon Ergebnis der Arbeit am nächstjährigen Auto sind: "Es ist schon alles auf das nächste Jahr ausgerichtet, was aber nicht heißt, dass wie dieses Auto aufgeben. Wir werden einige Teile für das nächste Jahr an diesem Auto testen." Sportdirektor Michael verspricht sich davon aber nicht allzu viel.

"Wir bringen noch einige Experimental-Teile, die das Auto schneller machen könnten, aber sie werden das Kräfteverhältnis nicht auf den Kopf stellen", so der Australier, der als Ziel für die letzten sieben Rennen der Saison 2013 ausgibt: "Wir müssen mit Blick auf die Meisterschaft das halten, was wir erreicht haben. Der vierte Platz ist zu weit weg, wenn nicht ein Wunder geschieht."