• 24.04.2011 17:28

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Schwierige Zeiten für VIP-Betreuung

Durch die weltweiten Sparmaßnahmen ist die Beta Holding, die sich für die Bewirtung der Gäste bei den Formel-1-Rennen kümmert, in rote Zahlen geschlittert

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr hat die Beta Holding, die sich für die Bewirtung der Gäste im Formel-1-Paddock kümmert, einen Verlust vor Steuern von 5,2 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro) eingefahren. Obwohl es mit Südkore eine neue Strecke gab, sparen viele Firmen bei kostspieligen Ausflügen ein. Seit 2006 besitzt Finanzinvestor CVC Capital Partners die Mehrheit der Formel 1. Seit dieser Zeit haben sich zusammengerechnet 200 Millionen US-Dollar Verlust (umgerechnet rund 137 Millionen Euro) ergeben.

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Auch die VIPs geben nicht mehr Unsumen für die Formel 1 aus

Der Umsatz von Beta Holding hat sich im vergangenen Jahr um 3,2 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro) auf 152,2 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 105 Millionen Euro) erhöht, aber das war nicht genug, um die Kosten, die um 3,3 Prozent angestiegen waren, zu kompensieren. Die höhere Anzahl der Rennen sorgte für mehr Fixkosten.

Zu jedem Rennen wurden 40.000 Gläser, 30.000 Teller, 10.000 Schnittblumen, 5.5000 Champagner-Flaschen und 200 Tonnen Material für die Zelte transportiert. Knapp 4.000 Menschen werden bei jedem Formel-1-Rennen im Paddock bewirtet. Pro Person mussten im vergangenen Jahr bis zu 4.520 US-Dollar (umgerechnet rund 3.100 Euro) bezahlt werden. "Die aktuelle wirtschaftliche Situation bietet ein schwieriges Umfeld für die Gastwirtschaft", sagt Duncan Llowarch, der Finanzdirektor der Beta Holding.

Um die Einkünfte zu verbessern, wurden für 2011 die Ticketpreise um bis zu zwölf Prozent erhöht. CVC hatte einen Kredit über 285 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 196 Millionen Euro) bei der Royal Bank of Scottland aufgenommen, um die Beta Holding zu kaufen.

Im vergangenen Jahr ist der Zinssatz der Schulden der Beta Holding um zwei Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro) auf 5,4 Millionen US-Dollar (rund 3,7 Millionen Euro) gefallen. Somit konnten 16,2 Millionen US-Dollar (rund 11,1 Millionen Euro) zurückgezahlt werden. Der Schuldenberg beträgt somit noch 182,8 Millionen US-Dollar (rund 126 Millionen Euro).

Die aktuellen Ereignisse rund um den Globus könnten diese Zahlen weiter beeinflussen. Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hat bereits davor gewarnt, dass das Erdbeben in Japan das Rennen in Suzuka beeinträchtigen könnte. Der Kurs liegt rund 800 Kilometer süd-westlich des Epizentrums und wurde nicht beschädigt. Trotzdem gibt es Befürchtungen, dass die Ticketverkäufe aufgrund der Naturkatastrophe einbrechen.

Im vergangenen Jahr sahen 100.000 Zuschauer den Sieg von Sebastian Vettel. Die Kartenverkäufe sind elementar, um die teure Antrittsgebühr für die Formel 1 zu bezahlen. Geschätzte 40 Millionen US-Dollar (rund 27,5 Millionen Euro) sind der Königsklasse in diesem Jahr bereits entgangen, weil das Auftaktrennen in Bahrain abgesagt werden musste.