• 23.03.2017 10:17

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Schwergewicht Force India: Sergio Perez hat Hunger!

Muskelmasse gefordert, aber Fahrzeug zu schwer: Die Force-India-Piloten stecken vor der Formel-1-Saison 2017 in einem Dilemma - Sergio Perez: "Ich habe Hunger!"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Autos der Generation 2017 bieten mehr Abtrieb, schnellere Rundenzeiten und somit den Piloten auch viel mehr Freude. Auf der Gegenseite müssen die Piloten für mehr Fahrspaß auch mehr tun. Die Arbeit im Cockpit wird aufgrund der höheren Belastungen deutlich anstrengender. Alle Stars der Szene haben über den Winter ihr Training umgestellt, um an Muskelmasse zuzulegen. Bei Force India endete dieser Ansatz bisher in einem Dilemma.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Esteban Ocon

Beide lächeln, aber einer hat Hunger: Perez und Ocon in Australien Zoom

Weil der neue VJM10 in seiner ersten Ausbaustufe noch übergewichtig ist, wurden die Fahrer nach den Testfahrten dazu angehalten, jeweils um zwei Kilogramm abzunehmen. "Ich habe hart daran gearbeitet, seit dem Test in Barcelona wieder etwas Gewicht zu verlieren. Ich war auf eine strikte Diät gesetzt und bin es auch jetzt noch. Bis Samstag werde ich die ganze Zeit sehr hungrig sein", sagt Sergio Perez mit einem etwas bitteren Lächeln. "Ich will noch so viel Gewicht loswerden wie möglich."

Der Spagat ist schwierig. Auf der einen Seite ist Kraft gefragt, auf der anderen Seite hat Force India das Fahrzeug mit übermäßig schweren Kühlsystemen über das Gewichtslimit gebracht. "Gewichtsabnahme ist für uns nicht so einfach. Wir sind nicht die Normalbürger, die vielleicht ein bisschen Fett im Körper haben, das sich wegtrainieren lässt. Wir sind Sportler, wir haben kaum Fett. Das macht es so kompliziert", schildert der Mexikaner, der auf dosierten Muskelabbau setzt.

Esteban Ocon trainiert auf Mexiko-Stadt-Niveau

Teamkollege Esteban Ocon hatte sich in Vorbereitung auf seine erste volle Formel-1-Saison extra auf den Weg in neue Höhen begeben, um für die Herausforderungen im Cockpit bestens vorbereitet zu sein. "Ich war in den Bergen und habe in fast 2.000 Metern Höhe knapp zwei Monate lang trainiert", erzählt der Franzose vor seinem ersten Rennen im neuen Rosa der Inder. Neun Stunden Kardiotraining, zehn Stunden Kraftübungen und unzählige Stunden Koordination, Reaktion und optische Erfassung standen pro Woche auf dem Plan.

"Für mich war das die beste Möglichkeit. Du trainierst in der Höhenluft. Und wenn du dann wieder vom Berg herunterkommst, fällt alles leichter", erklärt Ocon, der zwar mit 66 Kilogramm um drei Kilogramm schwerer als sein Teamkollege ist, aber dennoch auf eine Diät verzichten darf. "Bei den Tests geht man konservativ heran. Wenn sich die Bauteile als haltbar herausstellen, dann beginnt man, leichtere Teile zu bauen und ans Auto zu bringen. Das wird hier in Australien passieren. Ich selbst habe mein Gewicht gehalten und nicht wieder abgenommen."


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Ocon, der bei Force India den Vorzug gegenüber Pascal Wehrlein erhielt, hat bei seiner Quälerei in den Bergen fünf Kilogramm an Muskelmasse zugelegt. "Wenn ich mir aber vor Augen halte, wie anstrengend die neuen Autos zu fahren sind, dann bin ich sehr froh, dass ich das durchgezogen habe", sagt er. Mit einem Ausdruck der Erleichterung ergänzt Teamkollege Perez: "Schon bald wird das Gewichtsproblem unseres Autos verschwunden sein. Dann darf ich die verlorene Muskelmasse wieder aufbauen. Lustig, oder?"

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