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  • 24.06.2017 19:59

  • von Dominik Sharaf

Schwarzer Tag für Gelb: Elektrik-Panne stoppt Hülkenberg

Nico Hülkenberg musste in Q2 aufgeben, er hadert mit fehlendem Abtrieb und wenig Power - Jolyon Palmer droht nach ausgelassem Qualifying ein Boxengassen-Start

(Motorsport-Total.com) - Es war schwarzer Tag für Renault: Nico Hülkenberg kam im Qualifying zum Aserbaidschan-Grand-Prix am Samstag nicht über Platz 14 hinaus, weil ein Elektronikproblem sein Auto in Q2 lahmlegte. Jolyon Palmer konnte erst gar nicht ausrollen, da das Team zu lange brauchte, um seinen R.S.17 mit einem Tausch des Antriebsstranges nach einem Feuer im dritten Freien Training wieder flottzumachen. Der Brite wird das Rennen am Sonntag von der Boxengasse aus in Angriff nehmen müssen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Musste wieder viel zu früh aussteigen: Nico Hülkenberg ließ sein Renault im Stich Zoom

Hülkenberg ärgert sich: "Wir haben über das ganze Qualifying hinweg Leistung verloren", erklärt der Emmericher, warum für ihn mehr drin gewesen wäre. "Meine erste Runde in Q2 war ganz gut. Ich hatte schon Vorsprung auf meinen Versuch in Q1. Dann ist auf der Geraden irgendwas flöten gegangen. Ich habe die ganze ERS-Power verloren." Heißt: Die Zusatz-PS aus der Rückgewinnung von Brems- und Wärmeenergie waren nicht mehr abrufbar. Damit war Hopfen und Malz verloren.

Hülkenberg wollte kämpfen, doch Renault zog es vor, nicht mehr kaputtzumachen: "Ich dachte, wir könnten es nach Hause bringen, aber die Jungs haben gesagt, dass wir nicht mehr fahren könnten." Viel mehr wäre ohnehin nicht drin gewesen, schließlich mangelt es Renault in Baku schon seit Freitag an Anpressdruck. Die mangelnde Power des eigenen Verbrennungsmotors ist auch keine Hilfe. Dass das Auto als eines der wenigen die Reifen auf Temperatur bekommt, ist ein schwacher Trost.

"Die vielen winkligen Ecken tun unserem Auto weh", stellt Hülkenberg fest. Das jüngste Update sei in dieser Hinsicht ein Tropfen auf den heißen Stein: "Das sind Kleinigkeiten. Uns bringen die Neuerungen doch nicht 20 Punkte Anpressdruck. Man konnte nicht erwarten, dass sie das Auto revolutionieren." Er wirkt auch nicht euphorisch, wenn es um die Aussichten für das Rennen geht: "Unsere Longruns am Freitag waren Durchschnitt, nichts Herausragendes", pustet Hülkenberg kräftig durch.

Über die Strategie wird sich nicht viel erreichen lassen - auf dem glatten Asphalt in Aserbaidschan sind die Teams zu eingeschränkt. Hülkenberg sieht für Renault nur die Toro Rosso und Kevin Magnussen (Haas) in Reichweite. Das bedeutet, dass ohne Ausfälle maximal Platz elf und keine WM-Punkte möglich wären. Palmer hofft auf einen Massencrash am Start, um nach vorne zu gelangen.