• 01.08.2008 16:34

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Schwarzer Freitag für Vettel in Ungarn

Vier Runden im ersten, fünf im zweiten Freien Training: Sebastian Vettel wurde am Hungaroring nicht gerade vom Glück verfolgt...

(Motorsport-Total.com) - Manchmal hat man gute, manchmal schlechte Freitage in der Formel 1. Doch der von Sebastian Vettel heute am Hungaroring lässt sich zumindest nicht in anständige Worte fassen: Der Toro-Rosso-Pilot rollte am Vormittag wegen eines Hydraulikdefekts nach vier Runden aus, am Nachmittag streikte nach fünf Runden die Kupplung.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

In beiden Sessions Letzter, jeweils am wenigsten gefahren: Sebastian Vettel

"Es war ein anderes Problem als heute Morgen, aber mit dem gleichen Ende", seufzte Vettel. "Wir hatten ein Problem mit der Kupplung. Leider ist uns das Ventil flöten gegangen, deswegen hatten wir keine Möglichkeit mehr, das während der Session rechtzeitig zu reparieren. Es kann auch einen Zusammenhang mit heute Morgen geben, das müssen wir uns aber erst anschauen. Wir müssen analysieren, wie es dazu kommen konnte, und die betroffenen Teile austauschen."#w1#

Trainingszeit fehlt für das Fahrgefühl

"Ich kann sowieso nichts tun als auf das dritte Freie Training zu hoffen." Sebastian Vettel

Überbewerten wollte er sein Doppel-K.O. nicht, aber: "Die Trainings sind die einzige Gelegenheit, Zeit auf der Strecke zu verbringen, auf der man das Rennen fährt. Diese Zeit fehlt uns heute. Daher ist die Arbeit des Teamkollegen doppelt so wichtig. Mal schauen, was bei ihm rausgekommen ist, wie er sich fühlt. Dann werden wir für morgen alles anpassen. Ich kann sowieso nichts tun als auf das dritte Freie Training zu hoffen", so der 21-Jährige.

Grundsätzlich ging es Vettel beim Bedauern der verlorenen Trainingszeit ohnehin weniger um Setup und Technik als vielmehr um sein eigenes Fahrgefühl: "Als Fahrer fehlt einem die Zeit, denn die Strecke hier ist doch sehr trickreich", sagte er über den Hungaroring. "Man muss einen Rhythmus und eine Linie finden - das fehlt schon. Auch die Daten. Wie sehr es ins Gewicht geht, das werden wir morgen sehen."

Erstmals zum zweiten Mal an einer Strecke

"Ich bin nur neun Runden gefahren." Sebastian Vettel

Zumindest kennt er die Strecke schon aus dem Vorjahr, denn damals gab er beim Ungarn-Grand-Prix sein Renndebüt für Toro Rosso. Am Sonntag wird er zum ersten Mal ein Rennen auf einem Kurs bestreiten, der nicht neu für ihn ist. Zu den Modifikationen in der letzten Kurve wollte er sich nach so kurzer Zeit trotzdem nicht äußern: "Ich bin nur neun Runden gefahren, da kann ich dazu wirklich nichts sagen."

Oftmals wird der Hungaroring als "Monaco ohne Leitplanken" bezeichnet. Vettel: "Monaco ist noch mal einen Schritt langsamer, aber ansonsten sind die beiden Strecken sehr vergleichbar: viele Bodenwellen, viele Kurven und Ecken, sehr langsam, wenige Geraden", stimmte er zu. Und zur Beinahekollision mit Timo Glock nach seinem Defekt sagte er: "Ich wollte irgendwie in Fahrt kommen, um das Auto an die Box zu bringen. Dabei musste ich die Strecke zweimal kreuzen."