• 10.04.2011 13:18

Schumacher: "Wir sind eine Ecke zu langsam"

Mercedes-Fahrer Michael Schumacher holte in Malaysia seine ersten Saisonpunkte, doch die Silberpfeile fuhren dort nur im Mittelfeld herum

(Motorsport-Total.com/Sky) - Michael Schumacher und Mercedes kämpften auch beim zweiten Rennen des Jahres mit stumpfen Waffen. Der deutsche Rennfahrer konnte sich beim Großen Preis von Malaysia nur bedingt in Szene setzen und wurde unterm Strich als blasser Neunter abgewinkt - die Lorbeeren heimsten auch in Sepang andere Rennställe ein. In seiner Medienrunde spricht "Schumi" über die anhaltenden Probleme im Silberpfeil-Team und verleiht seiner Hoffnung auf baldige Besserung Ausdruck.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Satz mit X: Michael Schumacher kam bei Rennen zwei nicht über Rang neun hinaus

Frage: "Michael, in der Qualifikation machte dir der Heckflügel einen Strich durch die Rechnung. Wie ist es dir im Rennen ergangen?"
Michael Schumacher: "Bis auf ganz wenige Ausnahmen wurde der verstellbare Heckflügel heute nicht benutzt. Aus diesem Grund gab es diese Probleme nicht erneut."

"Was man definitiv resümieren darf, ist, dass wir im Verhältnis zum Qualifying unter Rennbedingungen noch zu langsam sind - obwohl uns ja schon im Zeittraining eine Sekunde oder etwas mehr fehlt. Daran müssen wir arbeiten. Das wissen wir. Dieser Aufgabe werden wir uns nun widmen."

"Wir hoffen natürlich, die Problem-Bewältigung schnellstmöglich erledigen zu können. Klar ist natürlich: Wenn man sich mit solchen Schwierigkeiten auseinandersetzen muss, hat man parallel keine Kapazitäten frei, um sich mit der Entwicklung zu beschäftigen. Das ist logischerweise auch hinderlich."

Frage: "Zurück zum Renngeschehen. Wie lief der Grand Prix aus deiner Sicht?"
Schumacher: "Zunächst ging es so los wie in Australien. Dort hatte ich ebenfalls einen guten Start erwischt. Ich war wieder auf der Außenbahn, wo ihn Melbourne nicht viel gegangen war. Hier blieb diese Spur frei und ich konnte den Vorteil meines guten Starts nutzen. Das war recht interessant."

"Zunächst ging es so los wie in Australien..." Michael Schumacher

Frage: "Einmal warst du kurz im Kiesbett..."
Schumacher: "Das passierte zum Ende meines Stints und die Reifen waren schon relativ stark verschlissen. Ich kam ein bisschen von der Linie ab und dort ist es nun einmal sehr schmutzig und rutschig. In Verbindung mit den Reifen war das zu viel für mich und es ging etwas ins Grüne hinein. Dabei verlor ich leider fünf Sekunden, doch am Endresultat änderte dies nichts."


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Malaysia


Das Zwischenfazit ist ernüchternd

Frage: "Am Ende stehen zwei Punkte für dich zu buche. Und das bei einem Rennen, das du schon dreimal gewonnen hast. Wie ernüchternd ist das im Hinblick auf das Potenzial?"
Schumacher: "Man muss ganz klar sagen, dass wir eine Ecke zu langsam sind. Im Verhältnis sind wir auf eine Runde noch recht gut dabei."

"Ich würde behaupten, wir können in der Qualifikation auf Ferrari-Niveau fahren. Als das Auto am Samstag funktionierte, konnten wir zeigen, dass wir ungefähr in dieser Region waren. Gleichzeitig konnten wir an diesem Wochenende feststellen, dass wir einiges an Boden verlieren, sobald mehr Benzin ins Auto kommt. Daran müssen wir arbeiten."

"Ich würde behaupten, wir können in der Qualifikation auf Ferrari-Niveau fahren." Michael Schumacher

Frage: "Wie enttäuschend ist es für dich persönlich, wenn du dir im Mittelfeld Duelle mit einem Kamui Kobayashi oder dem Sauber-Team liefern musst?"
Schumacher: "Ich denke, die Gegebenheiten sind, wie sie sind."

"Das sagte ich zum Schluss auch zum Team: Nur durch Arbeit und viel Wille werden wir es schaffen, uns da hervorzuheben und uns auch wieder zu verbessern. Zu stagnieren und den Kopf in den Sand zu stecken hilft Niemandem. Insofern: 'Schaffe, schaffe, Häusle baue', wie man im Schwabenland sagt. Da gehen wir nun dran."

Frage: "Darf man nach diesen beiden Rennen von einem Fehlstart für das Team sprechen oder kommt eine solche Analyse noch verfrüht?"
Schumacher: "Was sie reden, schreiben und denken möchten, überlasse ich ihnen. Wir wissen, wo wir dran sind. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Das ist definitiv ein Fakt."