• 21.05.2011 15:59

  • von Marco Helgert

Schumacher ohne KERS strategischer Zehnter

Michael Schumacher verzichtete nach KERS-Defekt auf eine schnelle Runde am Ende, um für das Rennen eine freie Reifenwahl zu haben

(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher im Schlussqualifying auf die Bahn gehen wollte, streikte bei seinem Boliden die Energierückgewinnung KERS. Der Deutsche wartete in der Box, schnallte die harten Reifen drauf. Sollte sich ein Konkurrent entschließen, doch keine schnelle Runde zu drehen, hätte man die Situation nutzen können.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher sucht im Rennen den Weg nach vorne

"Wir hatten einen Ausfall unseres KER-Systems. Aus irgendwelchen Gründen war das nicht mehr verfügbar. Wir haben uns zwar entschieden noch einmal rauszufahren. Falls einer nicht gefahren wäre, hätten wir daraus mit den harten Reifen noch einen Nutzen ziehen können. Aber es sind alle mit den weichen Reifen rausgefahren. Da macht es keinen Sinn, sich zu fixieren", so Schumacher.

Der Mercedes-Pilot fuhr zurück an die Box - ohne schnelle Zeit. "Sobald ich eine Zeit gesetzt hätte, hätte ich auch mit den harten Reifen starten müssen. So, wie wir jetzt dastehen, haben wir freie Reifenwahl. Das ist für morgen sicher hilfreich", fährt er fort. Dann hat er auch einen frischen Reifensatz mehr als einige Konkurrenten.

"Also von den ersten Zehn bin ich mit der einzige, der noch einen komplett frischen Satz zur Verfügung hat", erklärt er. Auf weichen Reifen ist der Start aber so gut wie sicher. "Der Verlust ist doch zu groß am Anfang. Und gerade am Start sind wir doch gut und wir müssen versuchen, gleich da die ersten Plätze gutzumachen. Dann müssen wir uns über unsere Konstanz, die wir gegenüber dem einen oder anderen Auto haben, nach vorne arbeiten. Das wird die Strategie sein."

Um sich nach vorn zu arbeiten, sind aber auch erfolgreiche Positionskämpfe nötig. In Barcelona war das bisher immer schwierig, denn das Überholen war nicht einfach. Mit KERS und dem verstellbaren Heckflügel soll sich das ändern. "In der Vergangenheit war der Knackpunkt, dass man das, was man in der letzten Kurve verloren hat, auf der Geraden nicht wieder gutmachen konnte. Mit DRS und KERS gibt es schon wesentlich mehr Möglichkeiten, sich zu positionieren und Überholmanöver durchzuführen. Darauf zählen wir, darauf hoffen wir. Und wir freuen und auch drauf", schließt er ab.