• 05.05.2010 14:16

Schumacher: Neues Auto, neues Glück

Michael Schumacher steht nach den bisherigen Ergebnissen unter Druck, so groß wie in Barcelona war seine Chance auf eine Steigerung aber noch nie

(Motorsport-Total.com/SID) - Neues Auto, neues Glück: Michael Schumacher will beim Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona allen Zweifeln an seinem Comeback davonfahren. Nach seiner Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion in Paris sammelte der 41-Jährige mit Siegen bei einem Kartevent in seiner Heimatstadt Kerpen neues Selbstvertrauen für den Grand Prix von Spanien, den er schon sechsmal gewonnen hat. Die heißesten deutschen Sieganwärter auf dem Circuit de Catalunya sind Vizeweltmeister Sebastian Vettel und der WM-Zweite Nico Rosberg.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hofft beim Grand Prix von Spanien auf eine Steigerung

"Wir werden in Barcelona einen größeren Schritt nach vorne machen", sagt der in den vier Überseerennen mit zehn Punkten weit hinter den eigenen Erwartungen gebliebene Schumacher. "Ich hoffe, in Barcelona besser abzuschneiden als zuletzt in China. Das Positive ist, dass ich nach drei Jahren Pause extrem motiviert bin. Ich bin bereit für diese Herausforderung."#w1#

Neues Chassis mit verlängertem Radstand

Der siebenfache Weltmeister erhält einen nach seinen Wünschen umgebauten Mercedes. Neben einem neuen Aerodynamikpaket und Änderungen an der Verkleidung hat dieser zusätzlich einen verlängerten Radstand. Außerdem bekommt das Auto für das Rennen am Sonntag ein neues Chassis.

Zumindest Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist "felsenfest überzeugt", dass der "weniger gute Lauf von Michael" nach dem Comeback damit beendet ist. Und "Superhirn" Ross Brawn glaubt, dass der neue Silberpfeil für Millionenmann Schumacher zum Siegerpfeil werden kann: "Wenn ihm das Auto wieder Vertrauen einflößt, packt es Michael."

¿pbvin|512|2696||0|1pb¿Konkurrent Vettel hat allerdings beim TV-Studium der letzten Rennen schon Manöver ausgemacht, "wo ich wieder den alten 'Schumi' wie in seiner besten Zeit gesehen habe. Er hat das Potenzial seines Autos noch lange nicht ausgeschöpft und wird daher von Rennen zu Rennen besser in Fahrt kommen." Allerdings wird Barcelona auch zur Nagelprobe für Schumacher, der sich selbst und den Konkurrenten endlich beweisen muss, dass sein Comeback nach drei Jahren Pause nicht doch eine Schnapsidee war.

Die Schonzeit ist jedenfalls spätestens seit der Pleite im Regen von Schanghai vorbei. "Ich war überrascht, dass Michael zurückkam. Er hätte doch ein ruhiges Leben führen und auf eine gute Vergangenheit zurückblicken können", stichelt Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Stirling Moss ist sich sogar sicher, dass Schumacher "seinen Zenit überschritten hat: Er wird alles kaputtmachen, was er sich erarbeitet hat."

Bisher in Rosbergs Schatten

"Irgendwann in dieser Saison wollen wir natürlich Rennen gewinnen." Nico Rosberg

Zumindest stand der Routinier beim Saisonauftakt ganz klar im Schatten seines Teamkollegen Nico Rosberg, der 40 Punkte mehr eingefahren hat und nur zehn Zähler hinter McLaren-Pilot Jenson Button auf Platz zwei der WM liegt. Der 24-jährige Rosberg freut sich natürlich, "dass ich bislang schneller als Michael war". Für Vergleiche sei es aber viel zu früh, deshalb will sich Rosberg vor allem auf die eigene Leistung konzentrieren: "Ich will meinen Lauf mit zuletzt zwei dritten Plätzen in Folge fortsetzen. Irgendwann in dieser Saison wollen wir natürlich Rennen gewinnen."

Gleiches gilt für Vettel, der mit dem schnellsten Auto des Feldes nach diversen Problemen in Spanien endlich die volle Punkte-Ernte einfahren will. "Schließlich wollen wir ja um den Titel mitfahren. Ich konnte in den bisherigen Rennen das Potenzial des Autos noch gar nicht ausschöpfen", sagt der 22-Jährige der 'Motorsport aktuell'.

Mit dem neuen Aerodynamikpaket soll sein Red Bull angeblich drei Zehntelsekunden schneller geworden sein - damit müsste Schumacher mit dem modifizierten Mercedes in Barcelona schon über eine Sekunde pro Runde schneller sein, um den ersehnten ersten Sieg nach dem Comeback einzufahren.