• 26.07.2006 12:49

Schumacher: Mit Hattrick Alonso zermürben

In Hockenheim wollen alle gewinnen - Schumacher: "Wollen WM rot färben" - "Silberpfeile" wollen starkes Heimspiel

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit viel Rückenwind nach zwei Siegen in Serie und einem "Schuss Extra-Motivation" will Michael Schumacher beim Heimspiel in Hockenheim am Sonntag die Aufholjagd auf Primus Fernando Alonso fortsetzen. Trotz des Rückstands von 17 Punkten auf den spanischen Formel-1-Weltmeister strotzt "Schumi" angesichts des möglichen Hattricks nur so vor Selbstvertrauen. "Wir haben uns fest vorgenommen, die WM noch rot zu färben. Hockenheim soll der nächste Schritt werden", erklärte der 37 Jahre alte Ferrari-Star und träumt weiter von der achten WM-Krone: "Unser Kampfgeist ist geweckt, wir wollen diesen Titel haben."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher möchte auch im "heimischen" Hockenheim triumphieren

Die Entscheidung über seine Zukunft allerdings will Schumacher nicht von einem neuerlichen Gewinn der Weltmeisterschaft abhängig machen. "Da geht es um andere Dinge", sagte der Kerpener der Wochenzeitung 'Die Zeit'. Unmittelbar nach dem übernächsten Grand Prix in Budapest am 6. August wird sich Schumacher mit seinem Manager Willi Weber in einen einwöchigen Urlaub an die Cote d'Azur zurückziehen. "Das wird seine Entscheidung reifen", kündigte Weber an.#w1#

Alonso möchte Schumacher besiegen

Moralische Unterstützung erhält Schumacher vor dem zwölften von insgesamt 18 Saisonrennen am Sonntag auf dem Hockenheimring von Niki Lauda. Nach Einschätzung des Ex-Weltmeisters hat "Schumi" im Duell mit Renault-Pilot Alonso am Ende sogar die Nase vorn. "Die beiden sind als Fahrer gleich gut. Aber Michael ist um einen Hauch mehr motiviert. Darum hat er die größeren Chancen", behauptete Lauda im 'kicker'.

Schumachers Hoffnungen in seinen Heimvorteil ("Das bedeutet einen Schuss Extra-Motivation") will indes Alonso für seine Zwecke nutzen. "Ein Sieg in Deutschland wäre für mich unter psychologischen Aspekten sogar viel mehr wert als zehn Punkte." Es sei immer wichtig, "Michael zu schlagen", meinte der Titelverteidiger, der am Samstag zu seinem 25. Geburtstag wieder mit der obligatorischen Riesentorte im Fahrerlager überrascht werden soll.

Beflügelt durch die jüngsten Saisontriumphe drei und vier in Indianapolis und Magny-Cours stört Schumacher scheinbar auch die Tatsache nicht sonderlich, dass er aus eigener Kraft nicht mehr Weltmeister werden kann. "Die Dinge können sich so schnell ändern, dass ein vermeintlich sicherer Vorsprung plötzlich verschwunden sein kann", spekulierte "Schumi" mit zuversichtlichem Blick auf die sieben "Finalläufe".

BMW und Mercedes wollen überzeugen

Dass in Hockenheim ein Abschied der besonderen Art warten könnte, daran will Schumacher keinen Gedanken verschwenden. Nach 20 Jahren Dauerpräsenz und der wahrscheinlichen Rotations-Variante mit dem Nürburgring droht der Hockenheimring 2007 vorübergehend aus dem Formel-1-Kalender zu verschwinden. Für den Kerpener käme es in diesem Fall nur zu einer Rückkehr ins Nordbadische, wenn er seinen Vertrag mit Ferrari um zwei Jahre verlängert.

Einen Podiumsplatz beim Heimspiel peilen die "Silberpfeile" an, die 6500 Zuschauer auf der eigenen Mercedes-Tribüne erwarten. "Es muss uns allerdings gelingen, das Rennen aus den ersten beiden Reihen aufzunehmen", forderte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ein starkes Qualifying seiner Fahrer. Allerdings hatte bislang kein Pilot so viel Pech in Hockenheim wie McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen, der allein in den vergangenen beiden Jahren wegen Defekten ausgefallen war.

Als derzeitiger Sechster in der Konstrukteurs-WM mit 122 Punkten Rückstand auf Primus Renault gibt sich das BMW Sauber F1 Team bescheidener. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erwartet, dass die ersten sechs Plätze von den drei führenden Teams belegt sind. "Dahinter kämpfen mindestens vier Teams um die Punkte. Da sind wir dabei", prophezeit Theissen. Die weiß-blauen BMW Sauber F1.06 Boliden werden aber nicht wie in Magny-Cours mit den "Twin-Tower-Flügeln" starten dürfen. Der Weltverband FIA verbot am Dienstag die vertikalen Luftleitbleche, da sie angeblich die Sicht des Fahrers behindern.