• 17.07.2008 11:27

  • von Roman Wittemeier

Schumacher ist auf dem Sprung

Michael Schumacher hat neben Motorradrennen ein weiteres Adrenalin-Hobby gefunden: Fallschirmspringen - "Hätte fast Pampers gebraucht"

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat nach dem Ende seiner aktiven Formel-1-Karriere im Ferrari-Cockpit nach Adrenalin gesucht und es gefunden. Neben seinem geliebten Hobby Motorradrennen (Motorsport-Total.com berichtete mehrfach), hat der siebenfache Weltmeister das Fallschirmspringen für sich entdeckt. "Ich bastele an meiner Fallschirmspringer-Lizenz. Meine ersten Solo-Sprünge habe ich schon gemacht", berichtete Schumacher im Interview mit dem Magazin 'stern'.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher berichtet über sein Rentner-Leben: Adrenalin und Entspannung

Er habe erste Sprung-Erfahrung gemeinsam mit seiner Ehefrau Corinna bereits im Urlaub gemacht. Nach dem offenbar faszinierenden Tandemsprung packte ihn die Lust auf mehr: "Man kann ja sagen, ein bisschen Banane ist das schon, aus einem funktionierenden Flugzeug raus zu springen. Bei den ersten fünf Sprüngen hätte ich beinahe Pampers gebraucht, aber danach ging's super. Das ist die Freude pur, dieses Gefühl, der Erde entgegen zu fliegen." Den Worten des Kerpeners ist sofort wieder die Leidenschaft für das neue Hobby zu entnehmen.#w1#

Flog der 39-Jährige früher horizontal im Formel-1-Boliden, tut er es nun in der Vertikalen. "Es kostet einen schon Überwindung, da oben aus der Luke zu hüpfen. Bei meinem ersten Soloflug hatte ich in der Luft Stress. Ich war so happy, als ich draußen war, dass ich alles um mich herum vergessen hatte. Auf einmal packte mich einer mitten im freien Fall, und das fiel's mir wieder ein: Ach ja, die Jungs vom Flugteam wollen ja eine Figur mit mir fliegen. Das war ein schöner Schock!"

Abgesehen von seinen Adrenalin-Schüben bei der Ausübung seiner Hobbys, geht es im Leben des zweifachen Familienvaters gemütlich zu. Fast täglich wird mit Frau und Kindern gemeinsam gefrühstückt und zu Mittag gegessen, nachmittags hilft der Ex-Formel-1-Star dem Nachwuchs bei den Hausaufgaben. "Das ist nicht ganz leicht für mich. Wir sind ja hier im französischen Teil der Schweiz. Da verstehe ich nicht alles, was in den Schulbüchern steht. Im Alltag komme ich aber mit Deutsch, Englisch und Italienisch gut durch."

Er sei offener geworden, gab Schumacher zu Protokoll. Früher im Formel-1-Zirkus habe er sich zwangsläufig anderen Menschen mehr verschließen müssen. Dies sei nun vorbei: "Es beruhigt sich um mich und es macht mir Spaß, neue Leute kennen zu lernen, Auch wenn ich Französisch nur mit Händen und Füßen spreche." Die totale Abschottung aus aktiven Rennfahrertagen sei vorbei. Er gehe mittlerweile ganz normal im Ort einen Kaffee trinken, sagte der Ex-Champion weiter.

Michael Schumacher beim "Spiel der Herzen" am Mittwoch in Darmstadt Zoom

Während seine Frau Corinna ihn bisher vergeblich von der Reiterei überzeugen will ("Ich brauche etwas, an dem ich herumschrauben kann. Das ist bei Pferden eher schwierig..."), kümmert er sich immer noch sorgsam um das springende Pferd aus Maranello. Die Ferrari-Vorgänge entgehen dem offiziellen Teamberater niemals und der Kontakt ist intensiv. Teils auch zu den Piloten: "Zu Felipe (Massa; Anm. d. Red.) habe ich einen engeren Draht, Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) hingegen ist nicht so der redselige Typ. Außerhalb des Teams telefoniere ich hin und wieder mit Sebastian Vettel, da geht es aber nicht um berufliche Dinge. Ich mag ihn, er ist einfach ein netter, offener Kerl."