Schumacher: "Ich liebe Herausforderungen"
Michael Schumacher über seine Motivation für die Saison 2005, die Veränderungen in der Formel 1 und sein Engagement im Kartsport
(Motorsport-Total.com) - Es müsste 2005 schon viel passieren, damit Michael Schumacher nicht mehr der aussichtsreichste Titelanwärter wäre. Für einige Konkurrenten, wie beispielsweise Jarno Trulli, steht schon fast fest, dass der Kerpener auch im kommenden Jahr wieder Weltmeister werden wird. Die gesteckten Ziele Schumachers sind dementsprechend hoch. Am kommenden Montag wird der Ferrari-Star 36 Jahre alt, doch "Abnutzungserscheinungen" spürt er nicht.

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Michael Schumacher möchte auch Ende 2005 auf der FIA-Gala geehrt werden
"Insgesamt fühle ich mich sehr, sehr fit und, ehrlich gesagt, weitaus jünger als knappe 36", erklärte er auf seiner Internetseite. "Ich spiele ja oft Fußball mit meinen Kollegen, Leuten wie Fernando Alonso zum Beispiel, die 10 Jahre jünger sind, und ich sehe da beileibe keinen Unterschied. Nein, Abnutzungserscheinungen habe ich nicht, vor allem nicht mental. Ich habe immer noch tierischen Spaß an dem, was ich tue."#w1#
Noch begnügt sich der Wahl-Schweizer auch nicht mit Blicken auf die Erfolge der Vergangenheit, auch 2005 möchte er den Gegnern auf der Strecke seine Stärken demonstrieren: "Was ich bisher erreicht habe, hat damit gar nichts zu tun. Das zählt im Sport sowieso nicht. Du kannst dich im Sport nicht auf deinen Erfolgen ausruhen, du musst dich immer wieder neu stellen. Es geht immer nur um das nächste Rennen."
Auch die veränderten Regeln bringen ihn nicht aus der Ruhe, vielmehr liege darin auch die Natur der Formel 1: "Nichts steht je still, du musst dich ständig weiter entwickeln", so Schumacher. "Ich hatte ja schon mal einen kleinen Vorgeschmack, als ich beim letzten Test in Jerez mit Konfigurationen für 2005 gefahren bin - das wirkte erst einmal alles extrem langsam. Das wird wieder einmal eine andere Formel 1 sein, und daran muss man sich anpassen."
Doch die Formel 1 muss langsamer werden, gerade beim Saisonabschluss in Brasilien konnte sich der Kerpener davon überzeugen. "Die Autos sind so schnell, dass die Kräfte, die auf dich wirken, viel höher sind als in den zurückliegenden Jahren", erklärte er. "Ich habe in Brasilien viele meiner Kollegen gesehen, die nach dem Rennen ihren Kopf nur noch mit Mühe halten konnten, und mir selbst ist es auch schwer gefallen."
Nicht nur die Formel 1 verändert sich, Schumacher engagiert sich auch im Kartsport, denn die Kosten stiegen auch hier explosionsartig an. "Das Kartfahren ist eine so gute Grundlage für jegliche Art von Motorsport, aber wenn die Basis schon ausgedünnt ist, hilft das niemandem", erklärte er. Daher gehört er einem Gremium der FIA an, das die Kosten senken soll. "Im Moment ist leider selbst im Kartsport eine Tendenz zum Exklusiven und Teuren zu erkennen, und das wollen wir ändern."

