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  • 05.10.2001 11:40

Schumacher dementiert Rücktrittspläne

Michael Schumacher über die Rücktrittsgerüchte, die Vorbereitungen auf 2002 und das Rennen in Suzuka

(Motorsport-Total.com/dpa) - Michael Schumacher hat Spekulationen über einen Rücktritt in nächster Zeit entschieden zurückgewiesen. "Ich denke nicht ans Aufhören. Ich habe noch drei Jahre lang einen Vertrag mit Ferrari und genieße die Zeit hier", sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Kerpen bei Testfahrten auf der Ferrari-Hausstrecke Fiorano. McLaren-Mercedes-Pilot Mika Häkkinen (Finnland), der nach dieser Saison eine Pause einlegt, hatte Anfang der Woche in einem Interview erklärt, er sehe bei Schumacher "gewisse Anzeichen", dass dieser nicht mehr lange fahren werde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hat noch zu viel Spaß an der Formel 1...

Schumacher nerven die ständigen Gerüchte über sein angeblich bevorstehendes Karriereende sichtlich. "Ich fände es ehrlich gesagt ziemlich langweilig, wenn ich jede Äußerung, die in nächster Zeit in diese Richtung geht, kommentieren sollte", sagte der 32 Jahre alte Rheinländer etwas ungehalten. "Ich habe oft genug gesagt, dass ich noch nicht ans Aufhören denke und kann das hiermit nochmals bestätigen." Es gebe "nicht einen einzigen Ansatzpunkt, ans Aufhören zu denken", bekräftigte er, mindestens bis zum Vertragsende 2004 weiter zu machen.

Der Ferrari-Star räumte indes erneut ein, dass das Grand-Prix-Wochenende in Monza nach den Terroranschlägen in den USA und dem schweren Unfall des Italieners Alessandro Zanardi beim parallel stattfindenden ChampCar-Rennen in der Lausitz "natürlich schon ein Tiefpunkt für uns alle" gewesen sei. Schumacher hatte sich beim Großen Preis von Italien in sein Schneckenhaus zurückgezogen und war regelrecht unter Schock gestanden. "Ich habe mich schon extrem mies gefühlt zu der Zeit", sagte er. "Aber, na ja, spätestens wenn man die Kinder sieht und in den Alltag zurückkehrt, merkt man, dass das Leben weiter geht." Beim Formel-1-Lauf in Indianapolis, den Schumacher als Zweiter hinter Häkkinen beendet hatte, war er ganz der Alte.

Auch bei den Testfahrten in Fiorano zeigte Schumacher, dass er sich wieder voll aufs Rennfahren konzentrieren kann. Am Mittwoch stellte er auf Anhieb einen Streckenrekord auf. Bei dieser Vorbereitung auf das Saisonfinale am 14. Oktober in Suzuka testet der 52-malige Grand-Prix-Sieger zahlreiche neue Teile für das nächste Jahr. "Wir haben ein neues Getriebe und verschiedene andere neue Dinge, auf die ich nicht eingehen möchte", mauerte Schumacher. "Wir werden das neue Getriebe aber definitiv nicht in Suzuka fahren. Es ist noch eine Prototypversion, geht aber schon gut."

Für den Großen Preis von Japan ist der Champion optimistisch. "Indianapolis lief für Rubens und mich nicht so gut. Aber wir werden wieder bald gute Zeiten erleben. Die Strecke in Japan liegt uns, dort können wir uns beweisen", sagte Schumacher, der in Suzuka bisher drei Siege - zuletzt im Vorjahr - gefeiert hat. "Wir werden dort sehr konkurrenzfähig sein. Wir haben eine gute Chance zu gewinnen."

Der Deutsche würde dieses Mal sogar seinem Teamkollegen Rubens Barrichello den Vortritt lassen. Der Brasilianer kann nur durch einen Sieg Silberpfeil-Konkurrent David Coulthard noch vom zweiten Platz der Gesamtwertung verdrängen. Vor dem Finale hat der schottische McLaren-Mercedes-Pilot (61 Punkte) sieben Zähler Vorsprung auf Barrichello (54). "Es wird sehr schwierig, aber wir versuchen es", kündigte der Kerpener einen Kraftakt an.