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Schumacher: "Das Wort Frust ist fehl am Platz"
Michael Schumacher schweigt eisern, wenn es um seine Zukunftsplanung geht, und konzentriert sich nur auf die laufende Saison: "Andere Pläne habe ich nicht"
(Motorsport-Total.com/SID) - Streng nach Punkten gerechnet ist 2012 die bisher schlechteste Saison von Michael Schumacher seit dem Comeback. 2010 hatte er nach neun Rennen als WM-Neunter 34 Punkte auf dem Konto, 2011 28 (Platz zehn), derzeit nur 23 (Platz zwölf) - Tendenz absteigend. Aber der Mercedes-Pilot hat 2012 schon sein erstes Qualifying gewonnen (Monte Carlo) und seinen ersten Podestplatz geholt (Valencia).

© xpbimages.com
Michael Schumacher: Tut er sich 2013 eine 20. Saison in der Formel 1 an?
Was die nackten Zahlen nicht ausweist, ist die Pleiten-, Pech- und Pannenserie, die Schumacher in dieser Saison plagt. Nach sieben Rennen standen für ihn gerade mal zwei zehnte Plätze und fünf Ausfälle zu Buche, erst die Positionen drei und sieben in Valencia beziehungsweise Silverstone brachten den Sprung vom 18. auf den zwölften WM-Rang. Nun fragen sich alle: Hat der 43-Jährige noch genug Lust auf die Formel 1, um seinen am Saisonende auslaufenden Dreijahresvertrag mit Mercedes zu verlängern? Auch ein Interview mit Schumacher gibt darauf keine klare Antwort.
Mehr Lust als Frust
Frage: "Michael, 2012 brachte für dich bisher die erste Pole-Position und das erste Podium seit dem Comeback, aber auch viele unglückliche Ausfälle und nur Rang zwölf in der WM-Wertung. War dieses Jahr für dich bisher eher Lust oder eher Frust?"
Michael Schumacher: "Ganz eindeutig Lust! Wir haben in diesem Jahr im Verhältnis zum vergangenen einen schönen Schritt nach vorne gemacht und auch einige achtbare Ergebnisse erzielt. Das Wort Frust ist in unserem Zusammenhang absolut fehl am Platz."
"Man muss akzeptieren, dass die Dinge nicht immer sofort nach Plan verlaufen, und ich habe kein Problem damit. Die Arbeit mit dem Team macht mir unheimlichen Spaß, und ich bin überzeugt, dass ich gemeinsam mit Mercedes noch weitere Schritte nach vorne machen werde. Unser Anspruch ist die Spitze."
Frage: "Ein idealer Ort für ein weiteres Highlight wäre sicher der Hockenheimring. Wie stehen die Chancen, dass die Fans dich außer am kommenden Wochenende noch weitere Male dort erleben dürfen? Deine jüngsten Aussagen klangen danach, dass du deine Karriere fortsetzen würdest."
Schumacher: "Dass meine Aussagen immer neu interpretiert werden, das bin ich gewohnt. Aber Interpretationen oder Tendenzen bleiben trotzdem immer Spekulationen. Der Zeitpunkt wird kommen, wo das Team und ich gemeinsam eine Entscheidung treffen und sie dann auch mitteilen werden."
Keine Hinweise zur Zukunftsplanung
Frage: "Was wird im Endeffekt den Ausschlag geben? Relativ harte Fakten wie die Leistungsfähigkeit des Silberpfeils und Bedingungen einer Vertragsverlängerung? Oder wird es letztendlich eher eine Bauchentscheidung werden?"
Schumacher: "Darüber spreche ich gerne dann, wenn es so weit ist."
Frage: "Hast du dir - unabhängig vom Zeitpunkt - bereits Gedanken über die Zeit nach der zweiten Karriere gemacht? Wirst du dem Motorsport auf jeden Fall erhalten bleiben? Wirst du wieder Motorrad fahren - oder wird man dich gar eines Tages als Teamchef in der Formel 1 wiedersehen?"
Schumacher: "Das Schöne ist, dass ich mich zu 100 Prozent auf meine jetzige Leidenschaft konzentrieren kann. Wir befinden uns in einem Aufbauprozess, der extrem spannend ist, und ich genieße es, Teil davon zu sein. Andere Pläne habe ich ganz bewusst nicht."
Frage: "Wie lauten deine Ziele, zunächst einmal für den Rest dieses Jahres?"
Schumacher: "Meine Ziele lauten immer, das Bestmögliche aus allem zu machen. Ich bin vom Typ her jemand, der sagt: ganz oder gar nicht. Und auch jemand, der Schwierigkeiten eher als Ansporn nimmt. Insofern möchte ich natürlich für den Rest des Jahres das Beste aus unserem Paket herausholen. Und wenn das Beste für den Mittelplatz auf dem Podium reicht, wäre das perfekt."

