• 17.06.2002 13:43

Schumacher: "BMW-Williams wird sehr stark sein"

Michael Schumacher blickt auf das Rennen auf dem Nürburgring und spricht über die Fußball-WM

(Motorsport-Total.com/dpa) - Der "rote" Schumacher hält den "weiß-blauen" Schumacher und dessen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya für seine schärfsten Konkurrenten beim Heimrennen auf dem Nürburgring. "Ich denke, dass BMW-Williams dort sehr stark sein wird", teilte der viermalige Formel-1-Weltmeister am Montag mit. McLaren-Mercedes stuft der souveräne WM-Spitzenreiter Michael Schumacher dagegen beim Großen Preis von Europa an diesem Wochenende nicht so schlagkräftig ein. "Die McLaren sind stark auf Strecken, auf denen man viel Traktion braucht, und das ist am Nürburgring weniger der Fall."

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Kann Ralf Schumacher auf dem Nüburgring Bruder Michael die Show stehlen?

Vor dem 9. WM-Lauf kann sich der souveräne Spitzenreiter ganz entspannt zurücklehnen. Den Titel hat er dank seiner komfortablen 43 Punkte Vorsprung vor seinem Bruder Ralf und Montoya (je 27) praktisch in der Tasche, selbst wenn er am Sonntag (Start: 14.00 Uhr MESZ/live in RTL und Premiere World) erstmals nach 13 Grand Prix wieder einmal ausfallen sollte. Angesichts der Zuverlässigkeit des Ferrari F2002 und der beeindruckenden Bilanz von drei Siegen und zwei zweiten Plätzen bei sechs Starts spricht eh Vieles für einen weiteren Erfolg des 33 Jahre alten Kerpeners in der Eifel.

Akribisch hat sich der Perfektionist mit dreitägigen Testfahrten für das Rennen präpariert. "Wir fühlen uns gut vorbereitet, da ja außer mir auch noch Luca Badoer in Mugello und Luciano Burti in Jerez getestet haben", teilte Schumacher auf seiner Internet-Homepage mit. Für den Nürburgring sei eine gute Balance das Wichtigste. Dies sei auf dieser Strecke nicht so einfach, da "das Autos dort gerne untersteuert". Grundsätzlich ist der 59-malige Grand-Prix-Sieger optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass wir überall konkurrenzfähig sind und zuversichtlich sein können, also auch am Nürburgring."

So kann Fußball-Fan Schumacher jetzt ein paar Tage in seiner Villa in Vufflens am Genfer See ausspannen und die WM im Fernsehen verfolgen. "Jetzt drücke ich natürlich auch Italien die Daumen und freue mich auf ein Halbfinale Deutschland gegen Italien", sagte der Hobby-Kicker. Mit der ganzen Familie verfolgte er am Montagmorgen gespannt, wie sich die USA durch einen 2:0-Sieg über Mexiko als deutscher Viertelfinal-Gegner qualifizierten.

Schumacher tritt am Mittwoch erstmals wieder in Aktion. Beim schon traditionellen Kart-Rennen des Ferrari-Teams im "Michael Schumacher Kart-Center" in Kerpen misst sich der Rheinländer mit seinen Mechanikern und Ingenieuren unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am Donnerstag steht er bei der Pressekonferenz des Internationalen Automobil-Verbandes FIA mit seinem Bruder und Silberpfeil-Pilot David Coulthard den Medienvertretern Rede und Antwort.

So eng wie es für die deutsche Nationalmannschaft beim 1:0-Erfolg über Paraguay war, so knapp ist es inzwischen auch in der Formel 1. Man müsse "ganz klar sehen, dass es enger geworden ist", warnte Schumacher davor, die WM bereits abzuhaken. "Das haben wir ja in den letzten zwei Rennen gesehen, als wir die Pole-Position nicht geholt haben. So sehe ich das auch am Nürburgring", kalkulierte er auch eine Niederlage gegen BMW-Williams ein. "Wenn sie in Kanada nicht diese Probleme gehabt hätten, wären sie klar vor den McLaren-Mercedes gewesen. Also gehe ich mal davon aus, dass sie noch ein ganzes Stück stärker sind als die McLaren."