• 29.10.2001 12:52

  • von Fabian Hust

Schumacher bei Kart-Comeback sogar Zweiter

Nach der Disqualifikation des Siegers ist Michael Schumacher bei seinem "Kart-Comeback" sogar Zweiter geworden

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher ist beim Finallauf zur Kart-Weltmeisterschaft in seiner Heimatstadt Kerpen auf dem Erftlandring sogar Zweiter geworden. Der Ferrari-Pilot hatte sich im letzten Lauf aus eigener Kraft von Startplatz 15 auf den vierten Rang vorgearbeitet und profitierte dann von einem unsanften Manöver an der Spitze, das ihn auf den dritten Platz nach vorne brachte. Nach der Siegerehrung wurde der Sieger Marco Ardigo disqualifiziert und Michael Schumacher rückte somit sogar auf den zweiten Platz nach vorne.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher war wieder voll in seinem Element

Michael Schumacher selbst war zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg nach Hause. Der 32-Jährige hatte drei Tage lang hochkonzentriert wie früher selbst am Kart mitgeschraubt und musste nach der Bestzeit und einem neuen Bahnrekord am Freitag neben technischen Problemen am Samstag und Sonntag auch ein paar Fahrfehler auf seine Kappe nehmen. Erst beim letzten Lauf fuhr der Ferrari-Pilot wie man es von ihm aus der Formel 1 gewohnt ist: Schnell und ab und zu über dem Limit, ohne gleich neben der Strecke zu stranden.

Besonders am Start - in der Formel nicht unbedingt die Spezialität von Michael Schumacher - ließ er die Konkurrenz regelrecht im Regen stehen. Innerhalb von wenigen Metern machte der Formel-1-Pilot jeweils rund zehn Plätze gut, wie man das selbst im Kart-Sport nur selten sieht. Zumindest bei den Schlussläufen konnte man nicht mehr behaupten, dass die anderen Fahrer - die meisten von ihnen mit Gewichtsvorteil und alle natürlich fast jedem Tag im Kart - dem Gastfahrer Geschenke verteilt hätten.

Dem zweifachen Familienvater machte sein Comeback in den Kart-Sport, das er selbst als "große Herausforderung" bezeichnete, offenbar so viel Spaß, dass er in Zukunft ein ernsthafteres Comeback nicht auszuschließen scheint: "Ich könnte mir durchaus vorstellen, nach meiner Formel-1-Karriere in den Kart-Sport zurück zu kehren", so Michael Schumacher auf seiner Homepage.

Rund 10.000 Fans machten sich am vergangenen Wochenende auf den Weg nach Kerpen, um Michael Schumacher einmal hautnah bei der "Arbeit" zuzusehen. Dem "berühmtesten Sohn Kerpens" war es zwar anzusehen, dass ihn seine schlechten Qualifikationsläufe wurmten, aber letzten Endes stand der Spaß im Vordergrund und der mäßigen Startposition konnte der Wahlschweizer sogar etwas Positives abgewinnen: "Ich bin hier hergekommen, um die Zweikämpfe zu genießen. Wäre ich ganz vorn, gäbe es sicher weniger Zweikämpfe. So bin ich mittendrin und kann mich richtig austoben."

Wie in der guten alten Zeit, genoss Michael Schumacher seinen Ausflug in die Kart-Szene in vollen Zügen. Als kleiner Junge fuhr Michael Schumacher auf der Kart-Bahn seine ersten Runden, immer unterstützt von Vater Rolf, der als Streckenwart arbeitete und Mutter Elisabeth, die eine Imbissbude besaß. Später lieferte sich Bruder Ralf in Kerpen-Mahnheim seine ersten Duelle mit dem großen Bruder.