• 12.03.2006 16:24

  • von Fabian Hust

"Schockierender" Saisonstart für Toyota

Mit viel Optimismus von den Wintertestfahrten nach Bahrain gekommen fuhren Ralf Schumacher und Jarno Trulli fast der gesamten Konkurrenz hinterher

(Motorsport-Total.com) - Nach der klaren Ansage im Winter, in diesem Jahr das erste Formel-1-Rennen gewinnen zu wollen, wurde Toyota im Großen Preis von Bahrain auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Rennstall mit dem größten Budget schaffte es über den Winter nicht, ein konkurrenzfähiges Auto auf die Beine zu stellen, Ralf Schumacher kam nur als 14. ins Ziel, Teamkollege Jarno Trulli reihte sich um weitere zwei Plätze dahinter ein. Dabei mussten sich beide Piloten gar überrunden lassen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher Jarno Trulli

Die beiden Toyota-Fahrer rätseln, warum sie so langsam waren

Ralf Schumacher: "Dieses Wochenende war von Anfang an ein Kampf. Nach unseren Problemen im Qualifying gestern nutzen wir diesen Nachmittag als eine Testeinheit, um Daten zu sammeln, mit denen wir uns für die kommenden Rennen verbessern können. Ich war auf einer Drei-Stopp-Strategie, wohingegen Jarno auf zwei Stopps war, wir können also nun zumindest die Daten unserer beiden Autos vergleichen. So können wir versuchen, so viel wie möglich über unser neues Paket zu lernen."#w1#

"Natürlich war dies nicht die Art und Weise, in der wir in die Saison 2006 starten wollten, aber wir müssen die Dinge so nehmen, wie sie sind, und versuchen, von dort nach vorn zu kommen. Wir wissen noch nicht, wo das Problem begraben liegt, wir werden dies aber hoffentlich bald herausfinden. Die ersten Rennen werden schwierig sein, aber alles was wir tun können, ist so hart wie möglich Druck machen, um wieder in der Startaufstellung nach vorn zu kommen."

Jarno Trulli: "Dies war natürlich ein sehr enttäuschendes Wochenende für das gesamte Team und der heutige Tag hat keine Ausnahme dargestellt. Wir haben uns dazu entschieden, auf eine Zwei-Stopp-Strategie zu setzen, sodass wir Vergleiche mit als Ralfs Daten für zukünftige Referenzpunkte ziehen können, es war jedoch ein hartes Stück Arbeit für mich heute Nachmittag."

"Ich machte einfach während des gesamten Rennens so viel Druck wie ich konnte, aber je härter ich Druck machte, desto langsamer schien ich zu werden! Ich weiß nicht, was die Lösung dafür ist, es gab nichts, was besonders schief ging, wir waren einfach nicht schnell genug. Es ist ein schwieriger Weg, um in die Saison zu starten, aber wir werden als Team hart arbeiten, um zu versuchen, so viel Boden wie möglich gutzumachen."

Teamchef Tsutomu Tomita: "Das erste Grand-Prix-Wochenende 2006 war ein schockierender Weg, um das Jahr zu beginnen - nicht nur für das Team, sondern auch für alle Fans in der gesamten Welt. An diesem Nachmittag war unsere Zuverlässigkeit gut und Ralf und Jarno nutzten ihre gesamten Fähigkeiten und ihren Geist."

"Aber das Auto war unerwartet langsamer als viele andere Autos und wir konnten nichts tun, um im Rennen nach vorn zu kommen. Wir setzten die Fahrer auf unterschiedliche Strategien - Ralf auf drei Stopps und Jarno auf zwei. An einem Punkt war Jarno gut genug, um Ralf vorbeiziehen zu lassen, da er auf einer anderen Strategie war und weniger Benzin an Bord hatte, was bedeutete, dass er davor ins Ziel kam."

"Alles in allem müssen wir das Wochenende als eine Testeinheit behandeln und es benutzen, um zu analysieren, warum wir nicht den erwarteten Leistungslevel erreicht haben. Es war ein enttäuschendes Rennen und ein enttäuschendes Wochenende und sicherlich nicht das, was wir auf Basis unserer Leistung bei den Testfahrten erwartet hatten."

"Die grundsätzliche Balance des Autos war in Ordnung, aber wir haben das ganze Wochenende über mit fehlender Haftung gekämpft. Es scheint so zu sein, als hätten wir den beträchtlichen Leistungsvorteil, den wir seit Mitte des vergangenen Jahres aufgebaut haben, verloren haben."

"Wir haben also jede Menge Arbeit vor uns liegen, um die Gründe hierfür zu verstehen. Dies ist eine sehr frustrierende Atmosphäre, aber ich bin mir sicher, dass wir alle Register ziehen werden, um in den kommenden Rennen ein Come-back zu feiern."