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Schanghai-Facts: Reifen, Strecke, DRS, FIA-Kommissare

Alles, was man vor dem Grand Prix von China wissen muss: Was sind die Reifen-Key-Facts? Wo sind die DRS-Zonen? Und Nico Hülkenberg stellt die Strecke vor ...

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von China in Schanghai (Formel 1 2017 live im Ticker). Der Shanghai International Circuit (Hier geht's zum Streckenporträt!) ist 5,451 Kilometer lang und seit 2004 fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord hält Michael Schumacher mit einer Bestzeit von 1:32.238 Minuten (2004 auf Ferrari). Dieser wird 2017 aufgrund der neuen Regeln aller Voraussicht nach unterboten.

Mit dieser neuen Artikel-Reihe, die 2017 jeden Mittwoch vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?

Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke) begleitende Informationen. Etwa: Welchen traurigen Rekord hat Nico Rosberg in Schanghai Stirling Moss kurzzeitig weggeschnappt? Oder: Warum ist Schanghai ein schlechterer Indikator für den Rest der Saison als Melbourne? Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Der Shanghai International Circuit beansprucht die Reifen besonders intensiv. Das führte in der Vergangenheit zu vielen spannenden Rennen mit zahlreichen Überholmanövern. Ebenso unvorhersehbar wie der Ausgang der Rennen war dabei häufig das Wetter. Das Spektrum reichte von strahlendem Sonnenschein bis hin zu heftigen Wolkenbrüchen - manchmal alles während eines Wochenendes. Das beeinflusste das Verhalten der Reifen und die Strategie-Entwicklung im hohen Maß. Im vergangenen Jahr fuhr der spätere Sieger während des 56-Runden-Rennens zweimal an die Box, während das Gros der Fahrer drei Stopps einlegte. In dieser Saison spricht der geringere Verschleißgrad der Reifen theoretisch für weniger Boxenstopps.

Reifen-Key-Facts

Während der ersten Sessions eines Rennwochenendes ist die Strecke meist relativ schmutzig und somit rutschig.

Kurve 1 (eine lange Rechtskurve) und Kurve 13 belasten die Reifen besonders stark.

Der linke Vorderreifen muss auf diesem Kurs die meiste Arbeit verrichten.

Auf der langen Gerade können sich die Reifen abkühlen. Das kann allerdings Körnen (Graining) hervorrufen.

Pirelli wird Regenreifen mit einer besonderen Mischung liefern. Sie bietet auf Strecken mit einem vergleichsweise geringen Schwierigkeitsgrad und glattem Asphalt eine bessere Performance.

Pirelli erhebt bereits Daten für die Prototypen der Reifen-Range 2018. Das Rennwochenende in China wird zweifellos wichtige Informationen für das Festlegen der Spezifikationen liefern.

Beim Grand Prix von China 2017 startet im Rahmenprogramm der Formel 1 nur eine Rennserie. Die Strecke wird daher nicht übermäßig gummiert.

Bei den ersten fünf Grands Prix erhalten die Teams identische Reifenkontingente: sieben Sätze von der jeweils weichsten der nominierten Mischungen, vier Sätze von der jeweils mittleren sowie zwei Sätze von der jeweils härtesten der nominierten Mischungen.


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Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 21,0 psi (Vorderreifen), 20,5 psi (Hinterreifen).

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Wir haben für den Grand Prix von China die mittlere Mischungs-Auswahl nominiert. Wir gehen aber davon aus, dass die Teams hauptsächlich die weichen und superweichen Slicks einsetzen werden, zumal jedem Fahrer nur zwei Sätze der Medium-Reifen zur Verfügung stehen. Das alles hängt nicht zuletzt von den kaum vorhersehbaren Witterungsbedingungen ab."

"In der Vergangenheit kam es in China zu Graining an den Reifen, bedingt durch die Abfolge von langen Geraden und engen Kurven. Doch während der Test in Barcelona haben wir gesehen: Graining tritt in diesem Jahr deutlich weniger auf. Das ist gut zu wissen. Bei Nässe und möglicherweise kühlen Temperaturen werden wir den Teams Regenreifen mit einer besonderen Mischung zur Verfügung stellen, die den Fahrern mehr Grip bietet."

"Graining tritt in diesem Jahr deutlich weniger auf." Mario Isola

Strecke & Sicherheit

Die Strecke wurde im Bereich der Start- und Ziellinie neu asphaltiert, um die dort entstandene Bodenwelle zu eliminieren. Diese war Pascal Wehrlein im Qualifying 2016 zum Verhängnis geworden.

In den Kurven 1 und 8 wurden zusätzliche Reifenstapel aufgestellt.

In der Auslaufzone von Kurve 2 wurde zwischen Strecke und der asphaltierten Auslaufzone ein Streifen mit Rasengittersteinen ("Astroturf") angebracht.

Hinter den bestehenden Randsteinen der Kurven 2, 3 und 12 wurden zusätzliche "kombinierte" Kerb-Elemente angebracht. Diese neuen Elemente sind um fünf Zentimeter höher als die bestehenden Randsteine und bei drei Metern Länge rund einen Meter breit.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix von China gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 752 Meter vor Kurve 14, der zweite 98 Meter nach Kurve 16. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich am jeweiligen Detektionspunkt. Dieser liegt für DRS-Zone 1 bei Kurve 12 und für DRS-Zone 2 35 Meter vor Kurve 16. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto an einem der beiden Detektionspunkte weniger als eine Sekunde, darf DRS in der darauf folgenden Zone aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.

FIA-Rennkommissare

Paul Gutjahr ist Präsident des ASS (Auto Sport Schweiz). Er begann seine Karriere als Rennfahrer in den 1960er-Jahren auf Alfa Romeo, Lancia, Lotus und Porsche, später fuhr er für das March-Team Formel 3. In den frühen 1970er-Jahren wurde er Präsident des Berner Automobilklubs und organisierte als solcher zahlreiche Veranstaltungen. Von 1980 bis 1982 war er Präsident des Organisationskomitees des Schweiz-Grand-Prix in Dijon. Bereits seit 1995 ist er als Rennkommissar in der Formel 1 tätig und zählt in dieser Funktion zu den erfahrensten FIA-Leuten.

Enzo Spano ist Sportpräsident des venezolanischen Automobilverbandes. Spano wurde in Italien geboren, studierte aber in Venezuela Jus. Seit 1991 arbeitet er in verschiedenen Funktionen für den venezolanischen Motorsportverband. Er ist seit 2003 lizenzierter Formel-1-Rennkommissar. Außerdem ist er Mitglied des Motorsport-Weltrats der FIA.

Mika Salo erlangte in Deutschland 1999 als Ersatzmann für Michael Schumacher bei Ferrari Berühmtheit. Zwischen 1994 und 2002 bestritt er mehr als 100 Formel-1-Rennen für Tyrrell, Arrows, BAR, Ferrari, Sauber und Toyota. Seit dem Ende seiner Formel-1-Karriere ist er vor allem im GT-Sport aktiv. Sowohl in Le Mans als auch in Sebring kann er GT2-Klassensiege vorweisen. Zudem ist er schon CART und V8-Supercar gefahren. In Schanghai nimmt er den Posten des Fahrerkommissars ein. Nicht zum ersten Mal.

Der vierte Rennkommissar für Schanghai wird vom chinesischen Verband gestellt.

Eine Runde mit Nico Hülkenberg

"Die Strecke ist berühmt für die nie enden wollende Kombination Kurve 1/2. Eine schwierige Passage, denn es passiert schnell mal, dass man zu flott reinfährt, speziell im Qualifying, und es ist eine Kurve, die den linken Vorderreifen frisst."

"Die Kombination zieht dich richtig rein, weil die Kurve nach der schnellen Einfahrt so langgezogen ist, aber danach wirst du sukzessive langsamer, weil der Radius immer enger wird. Zwischendurch sollst du auch noch runterschalten. Und danach spuckt dich die Kurve einfach aus, bergab in Richtung der engen Kurve 3."

"Der Umgang mit den Reifen war in den vergangenen Jahren kritisch, denn neben Kurve 1 ist auch Kurve 13 eine langgezogene Rechtskurve, die die Reifen an die Grenzen bringt. Aber sowohl Reifen als auch Autos sind dieses Jahr wegen der neuen Regeln ganz anders. Wie sich die Situation wirklich darstellt, müssen wir am Freitag rausfinden."


360 Grad: Eine China-Runde mit Kwjat

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"Der Rest der Runde hat ein bisschen von allem: niedrige Geschwindigkeiten, hohe Geschwindigkeiten. Insgesamt sehr interessant, ein balanciertes Set-up zu finden. Es gibt auch die lange Gerade, auf der du genug Zeit hast, um deinen Steuerausgleich zu machen und dabei einen Espresso zu trinken - aber dann wachst du auf und musst voll in die Eisen für die anschließende Spitzkehre. Diesen Bremspunkt richtig zu treffen, ist wichtig, denn das ist eine entscheidende Kurve."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 15:00 Uhr (9:00 Uhr MESZ):
Nico Hülkenberg (Renault)
Max Verstappen (Red Bull)
Sebastian Vettel (Ferrari)
- - -
Antonio Giovinazzi (Sauber)
Kimi Räikkönen (Ferrari)
Carlos Sainz (Toro Rosso)

Freitag, 16:00 Uhr (10:00 Uhr MESZ):
Cyril Abiteboul (Renault)
Robert Fernley (Force India)
Monisha Kaltenborn (Sauber)
Günther Steiner (Haas)
Franz Tost (Toro Rosso)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.

Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von China

Steckt hinter dem Fehlen von Pascal Wehrlein eine Verschwörung? Ist Sebastian Vettel nach dem Auftaktsieg in Melbourne wieder Favorit? Darüber und über viele weitere Themen diskutiert unser Chefredakteur Christian Nimmervoll in der aktuellen Ausgabe des Podcasts "Starting Grid" (Hier geht's zum Audio-Player!) von unserem Kooperationspartner meinsportradio.de.

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