• 26.09.2010 21:49

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Sauber-Updates: Große Chance Suzuka?

Technikchef James Key analysiert die Auswirkungen der Sauber-Updates für Singapur und erhofft sich für Suzuka das vielleicht beste Saisonrennen

(Motorsport-Total.com) - Während die Formkurve bei Force India nach unten zeigt, seit James Key das Team verlassen hat, befindet sich sein neuer Arbeitgeber Sauber weiterhin auf dem Weg nach oben. Zwar setzte es heute in Singapur einen Doppelausfall, doch Nick Heidfeld und Kamui Kobayashi haben mit dem C29 ein Werkzeug zur Verfügung, das von nun an immer für Punkte gut sein sollte.

Titel-Bild zur News: James Key

James Key hat Sauber mit seinem Input technisch auf Vordermann gebracht

Für Singapur gab es weitere Updates, deren Wirkung aber noch nicht hundertprozentig evaluiert werden konnte: "Singapur ist keine Paradestrecke, um genau einzuschätzen, ob alles richtig funktioniert, weil die meisten Kurvengeschwindigkeiten ziemlich ähnlich sind", sagt Key, mit 38 Jahren der jüngste Technische Direktor der Formel 1. "Aber die meisten Teile scheinen zu funktionieren. Das Auto hat sich so verhalten, wie wir es erwartet haben."#w1#

Das gilt jedoch nicht für alle Neuerungen: "Es besteht ein kleines Fragezeichen hinsichtlich der Frontflügel-Spezifikation. Zwei Flügel sind neu, einen hatten wir davor auch schon im Einsatz. Die müssen wir in Suzuka noch einmal vergleichen", gesteht Key. Sowohl Heidfeld wie auch Kobayashi fuhren am Samstag und Sonntag in Singapur mit der alten Version.

Kurios ist der Grund dafür: "Einige der Installationen der neuen Teile der neuen Spezifikation waren nicht ganz auf dem Niveau, auf dem sie sein sollten, sprich in einigen Bereichen ein bisschen zu flexibel. Die müssen wir für Suzuka steifer machen", erklärt Key. Paradox daran ist, dass flexible Flügel in diesem Jahr lange Zeit ein heiß diskutiertes Thema waren. Damals galt jedoch die Faustregel: Je flexibler, desto besser!

Nur: Flexibilität ist dann eine feine Sache, wenn sich der Frontflügel über die volle Breite oder vor allem an den Seiten näher zum Boden hin bewegt, weil dadurch die aerodynamische Wirkung verstärkt wird. Verbiegen sich jedoch diverse Zusatzflügel, die auf dem Frontflügel angebracht sind, dann bringt das den am Computer und im Windkanal berechneten Luftstrom eher durcheinander.

Bis Suzuka sollte sich dieses Problem jedoch lösen lassen - und rein von der Papierform her müssten die schnellen Kurven dem Sauber-Ferrari C29 liegen. Dessen Schwäche war bisher eher zu viel Luftwiderstand, aber nie zu wenig Anpressdruck. Daher glaubt auch Key: "Suzuka könnte die beste Strecke sein, aber auch die anderen müssten eigentlich passen."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Singapur, Sonntag


"Ich glaube, wir sind inzwischen recht effizient", gibt der Sauber-Technikchef zu Protokoll. "Klar, Monza war schwierig, aber das haben wir erwartet. Aber von Ungarn bis Spa waren wir okay, auch wenn wir das Qualifying in Spa verpatzt haben. Doch rein vom Speed her hätten wir auch dort in Q3 kommen können. Die Bandbreite dieser Strecken decken wir jetzt also ab, sodass wir konstante Top-10-Anwärter sind."