Sauber-Team vor "Heimrennen" optimistisch

Im Land von Hauptsponsor Petronas will das Sauber-Team beim nächsten Rennen mit beiden Autos in die Punkte fahren

(Motorsport-Total.com) - Weil in der Schweiz Autorennen verboten sind und weil Hauptsponsor Petronas seinen Sitz in Kuala Lumpur hat, ist der bevorstehende Formel-1-Grand-Prix in Sepang für das Sauber-Team so etwas wie ein Heimrennen. Nach dem soliden Abschneiden in Melbourne will man gerade deshalb nun auch beim zweiten WM-Lauf 2003 Punkte holen.

Titel-Bild zur News: Sauber-Box in Sepang

Die Sauber-Box am 'Sepang International Circuit' bei Kuala Lumpur

"Der Malaysia-Grand-Prix ist natürlich eine sehr wichtige Veranstaltung für uns", erläuterte Willy Rampf, der Technische Direktor bei den Hinwilern, "weil es das Heimrennen für unseren Hauptsponsor und Motorenlieferanten Petronas ist. Nach unserer Leistung in Melbourne und dem sechsten Platz von Heinz-Harald wollen wir jetzt mit beiden Autos Punkte sammeln. Wir wissen, dass der C22 eine Verbesserung gegenüber dem C21 ist, der letztes Jahr gut zur Strecke gepasst hat, also sind wir sehr optimistisch."

Die Vorbereitung auf das Wochenende musste allerdings ein wenig leiden, weil klarerweise zahlreiche PR-Termine auf dem Programm stehen. Heidfeld und Frentzen mussten daher auch auf Testfahrten in Europa verzichten, wurden aber unter der Regie von Physiobetreuer Josef Leberer einem intensiven Fitnesstraining unterzogen ? wie schon vor Saisonbeginn in Seefeld, nur diesmal eben unter der glühenden Sonne Malaysias.

Der PR-Marathon geht morgen mit einem Besuch in einer Schule los. Anschließend ist eine Demofahrt in Alor Setar geplant ? vor rund 20.000 Zuschauern. Ebenfalls unter den Gästen: Der Sultan von Kedah und der malaysische Jugend- und Sportminister. Am Sonntag werden Heidfeld und Frentzen dann zu einer Petronas-Plantage gebracht, wo sie gemeinsam mit ein paar Einheimischen mit Traktoren die Felder bewirtschaften sollen.

Am Montag ist das Team im Geburtshaus des malaysischen Premierministers eingeladen, am Dienstag folgen dann die ersten Termine in der Hauptstadt Kuala Lumpur. Zunächst muss wieder eine Schule besucht werden, nachmittags gibt es dann eine Autogrammstunde in einem Einkaufszentrum und am Abend wird in einem 'Planet-Hollywood'-Restaurant ein offizieller Sauber-Petronas-Fanclub offiziell eröffnet.

Tags darauf ist eine Delegation des Teams zu einer Produktneuvorstellung in den Petronas Twin Towers eingeladen, im höchsten Gebäude der Welt. Außerdem bekommen die beiden Fahrer zwei 'Proton'-Autos zur Verfügung gestellt. Am Donnerstag schließlich der letzte Punkt des Mammut-Programms ? die Eröffnung des Technischen Entwicklungszentrums der Sportabteilung von Petronas in Bangi. Anschließend geht es ab nach Sepang.

Trotz des immensen Arbeitsaufwandes freut sich Nick Heidfeld nach seinem punktelosen Auftritt in Melbourne schon auf das zweite Rennwochenende des Jahres: "Ich mag Malaysia sehr und der Grand Prix ist für unser Team wichtig. Letztes Jahr hat der Australien-Grand-Prix nicht lange für mich gedauert, ich wurde in die Kollision in der ersten Kurve verwickelt. Diesmal kam ich auch nur 21 Runden weit." Aber: "2002 ging es für mich nach Melbourne mit Punkten in Malaysia weiter und ich weiß, dass der C22 ein konkurrenzfähiges und zuverlässiges Auto ist."

"Ich freue mich wirklich sehr darauf", fuhr der Mönchengladbacher optimistisch fort, "die ersten WM-Punkte meiner Saison 2003 vor unseren Freunden von Petronas und den malaysischen Fans zu holen. Mit den neuen Regeln kennen wir uns jetzt schon besser aus, wir wissen, was wir zu erwarten haben. Ich denke, wir werden in guter Form sein."

Teamkollege Heinz-Harald Frentzen freut sich "irre" auf seinen insgesamt 143. Grand Prix, "weil die malaysischen Leute so enthusiastisch über unser Team sind und uns herzlich willkommen heißen werden. Die Strecke ist eine Mischung aus dem Nürburgring und Jerez. Die Fahrbahn ist ziemlich eben, es gibt viele gerade Stücke und viele Kurven. Eine gute Herausforderung für uns. Das Land ist interessant und ich würde gerne nach dem Rennen ein paar Ferienorte besuchen."