Sauber-Team hofft auf weitere WM-Punkte in Imola
In Bahrain holte Felipe Massa die ersten Punkte für Sauber-Petronas, nun wollen er und Jacques Villeneuve weitere folgen lassen
(Motorsport-Total.com) - Beinahe wären in Bahrain beide Sauber-Petronas-Piloten in die Punkte gefahren, doch Jacques Villeneuve wurde in der Schlussphase des Rennens von David Coulthard abgeschossen und verlor damit einen sicher scheinenden achten Platz. Immerhin wurde Felipe Massa Siebenter. In Imola will man auf diesen Teilerfolg aufbauen.

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Unter Druck: Jacques Villeneuve muss sich in Imola endlich einmal beweisen
"Es ist schön, nach den ersten drei Überseerennen zurück in Europa zu sein", freut sich Technikchef Willy Rampf auf den Tapetenwechsel. "Das macht die Logistik einfacher und zudem sind die Reisezeiten kürzer. Imola verlangt den höchsten Abtrieb und beansprucht die Bremsen stark. Aus diesem Grund verwenden wir die maximale Bremskühlung und die optimale Bremsspezifikation. Es ist außerdem wichtig, das Auto so abzustimmen, dass die Piloten über die hohen Randsteine fahren können. Das ist notwendig, um eine schnelle Runde zu erzielen - besonders in der Schikane auf der Anhöhe ist das entscheidend."#w1#
Neue Teile aus dem Windkanal für den C24
"Die Strecke ist auch recht buckelig, aber das ist etwas, womit die Fahrer leben müssen. Bei unserem letzten Test in Imola im Februar fing es zwar nach einem Tag an zu schneien, jedoch konnten wir in der kurzen Zeit wenigstens eine Grundeinstellung für den C24 finden. Die wichtigste Vorbereitung für diesen Grand Prix war unser dreitägiger Test in Barcelona, unser erster seit dem Saisonstart. Unser Fokus lag dabei auf dem Test neuer Teile aus dem Windkanal sowie Reifentests für Imola und die nächsten Rennen", so der Deutsche.
Außerdem arbeiteten Rampf und seine Crew "an der Verbesserung der Fahrzeugabstimmung, insbesondere da wir nun viel besser verstehen, wie der C24 mit den Michelin-Reifen funktioniert", sagt er. "Darüber hinaus probierten wir verschiedene Setups für kühlere Wetterbedingungen. Da während der Rennwochenenden aufgrund der neuen Motorenregelung kaum noch Zeit für derartige Arbeiten übrig bleibt, war dieser Test besonders wertvoll."
Jacques Villeneuve tankte in Bahrain Zuversicht für die nähere Zukunft, in der er sich endlich beweisen muss: "In Bahrain war das Auto besser und ich konnte aggressiver fahren, was für Imola Mut macht", schöpft er Hoffnung. "Nach einem Rennen, in dem ich beinahe punkten konnte, freue ich mich auf Imola und hoffe, dass es dort mit WM-Zahlern klappen wird."
Villeneuve: "Imola ist ein sehr schwieriger Kurs"
"Imola ist ein sehr schwieriger Kurs: Er verfugt über zahlreiche Schikanen und die Kurven sind recht speziell. Das beeinflusst den Fahrstil ziemlich stark", findet der Kanadier. "Außerdem gibt es eine Reihe schwieriger Kurven und sowohl der Motor als auch die Bremsen werden stark beansprucht - es wird also für alle etwas knifflig. Hinzu kommt, dass wir bei der Abstimmung des C24 noch Verbesserungspotenzial besitzen, weshalb ich noch stärker mit meinen Ingenieuren arbeiten werde, um unser Auto für das erste Europarennen schneller zu machen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir scheinen in die richtige Richtung zu gehen."
Felipe Massa freut sich ebenfalls: "Mir gefallt Imola", sagt er. "In meiner Zeit als Formel-Renault- und Formel-3000-Fahrer konnte ich hier einige Rennen gewinnen. Die Atmosphäre ist toll und die Strecke besitzt Charakter und Geschichte. Das einzige Problem ist, dass es dort sehr schwierig ist, zu überholen. Daher ist das Qualifying umso wichtiger."
Massa erklärt die Tücken der Strecke in Imola
"Die Randsteine sind in Imola ziemlich hoch", so der Brasilianer weiter, "und um eine schnelle Runde zu fahren, muss das Auto mit einer größeren Bodenfreiheit ausgestattet sein, die es ermöglicht, direkt über die Randsteine zu fahren. Das schadet den Rundenzeiten nicht wirklich, sondern ist eine Art Kompromiss, den man eingeht. Der Kurs ist besonders auf der Start- und Zielgeraden recht buckelig."
"Ursprünglich war vor Melbourne ein dreitägiger Test hier vorgesehen, doch der Schnee machte uns nach einem Tag einen Strich durch die Rechnung. Dennoch konnten wir an diesem Tag eine Setup-Grundlage für den C24 erarbeiten und wir bekamen eine Vorstellung, wie sich das Auto auf dieser Strecke verhalten wird. Wahrend unseres Tests in Barcelona probierten wir einige neue Teile aus, die hier zum Einsatz kommen werden. Ich bin also optimistisch, dass wir an diesem Wochenende gut dastehen werden", gibt Massa abschließend zu Protokoll.

