Sauber: "Jacques erwies sich einen schlechten Dienst"

(Motorsport-Total.com) - Rechtzeitig zum Heimrennen von Jacques Villeneuve in Montréal wurden die Diskussionen um den Kanadier in Sauber-Dienste wieder angeheizt. Über die Medien wurde ein kleines Wortgefecht zwischen Villeneuve und Teamchef Peter Sauber ausgetragen, was wieder eine Missstimmung im Team vermuten ließ. Doch Sauber wischte solche Bedenken umgehend vom Tisch.

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Peter Sauber hofft auf eine schnelle Einigung mit BMW

"Das Problem war, dass der Journalist, der das Ganze ausgelöst hat, das Interview mit mir schon während des Grand Prix von Monaco gemacht hatte", so Sauber gegenüber dem Schweizer 'Blick'. Die etwas aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate wurden dann von der kanadischen Presse "aufgesaugt wie ein trockener Schwamm".#w1#

Sauber ist "nicht böse" auf Villeneuve

Zwar lassen ihn die Diskussionen nicht kalt, dennoch sei die Lage nicht so dramatisch wie oftmals vermutet. "Hier in Montreal habe ich mich viel mehr über die Reaktion von Jacques gefreut, der am Samstag im Qualifying eine Superleistung abgeliefert hat", so der 61-Jährige. "Mit dieser Leistung hat er auch seine kritischen Worte relativiert. Schade, dass er am Sonntag die gute Ausgangslage nicht nutzen konnte. Ich bin ihm deswegen aber nicht böse."

Villeneuve musste früh im Rennen eine neue Fahrzeugnase abholen, nachdem er sich mit Takuma Sato im BAR-Honda anlegte. Eine vorzeitige Entlassung des Kanadiers stehe momentan aber nicht auf den Diskussionsplänen. "Sicher mache ich mir Gedanken über die Fahrer", so Sauber. "Doch wir haben einen Vertrag mit Jacques, und deshalb versuchen wir aus Sicht des Teams alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um diesen zu erfüllen."

Villeneuves Reaktionen auf die Vorwürfe gegen ihn haben seine Position aber nicht unbedingt verbessert. "Die Leute in unserem Team lesen natürlich solche Dinge. Und dass dies deprimierend wirkt, ist auch klar. Jacques tut sich damit einen schlechten Dienst", erklärte er. Doch die Fahrer seien momentan nicht das Hauptthema im Team. Vielmehr müsse die Motorenfrage bald gelöst sein.

"Kein Kommentar" zum Thema Übernahme durch BMW

"Der Anstoß war von Petronas gekommen. Das hat in erster Linie einen finanziellen Hintergrund. Petronas will zwar nicht weniger Mittel zur Verfügung stellen, diese aber effektiver einsetzen", so Sauber. Nun aber dränge die Zeit. "Es ist an der Zeit, zu einem Abschluss zu kommen, denn die Konzeptphase fürs neue Auto wurde im Mai beendet. Es sieht aber gut aus, dass wir vor Ende Juni den Vertrag unterzeichnen können."

Das am meisten diskutierte Thema war aber nicht die Motorenlieferung von BMW, sondern eine Komplettübernahme durch den Automobilhersteller. Sauber ließ sich hierzu nichts entlocken. "Die Antwort kenne ich mittlerweile auswendig", so der Schweizer. "Was über die Lieferung von Motoren hinaus geht, ist reine Spekulation. Und diese kommentiere ich nicht."