Sauber ist mit Michelin "deutlich schneller" geworden

Der Wechsel des Reifenpartners war ein Goldgriff, glaubt Peter Sauber - Villeneuve/Massa optimale Kombination aus Erfahrung und Speed

(Motorsport-Total.com) - Die große Sensation der bisherigen Wintertests war zweifellos das Sauber-Team: Vergangene Woche dreimal Bestzeit in Jerez an drei Tagen, davor schon einmal ein erster Platz im Tagesklassement von Barcelona am 25. November. Seit die Boliden aus dem schweizerischen Hinwil auf Michelin-Pneus rollen, scheint es aufwärts zu gehen.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Vom Wechsel auf Michelin verspricht sich Peter Sauber bessere Ergebnisse

Teamchef Peter Sauber ist jedenfalls überzeugt davon, dass der Wechsel des Reifenherstellers ein richtiger Schritt war: "Wir haben uns in der zweiten Saisonhälfte 2004 schon stark verbessert, aber den letzten Kick haben wir zweifellos durch die neuen Reifen bekommen. Das Auto ist dadurch deutlich schneller geworden", erklärte er gegenüber 'Sport1'. "Ich war mir persönlich sicher, dass wir mit Michelin messbar schneller sind als mit Bridgestone."#w1#

Mittelfeld jetzt geschlossen auf Michelin-Reifen

Ein weiterer Grund für den Weggang von Bridgestone war aber auch, dass alle direkten Konkurrenten mit Michelin zusammenarbeiten, während die Bridgestone-Konkurrenz mit Ferrari unerreichbar beziehungsweise mit Jordan und Minardi irrelevant war. Nun ist das anders: "Ich möchte nicht mehr den Launen der Natur ausgeliefert sein - ob es heiß, kalt, trocken oder nass ist. Die Reifen reagieren darauf sehr unterschiedlich. Jetzt gibt es diese Unterschiede nicht mehr - wir haben alle die gleichen Reifen", so der 61-Jährige.

Zuversicht schöpft er auch aus der Fahrerpaarung: Felipe Massa habe derzeit sowieso "ein absolutes Hoch", aber auch Jacques Villeneuve legte bei den letzten Testfahrten seine Probleme, die er bei den drei Starts für Renault gehabt hat, weitgehend ab. Der Kanadier war am vergangenen Donnerstag und Freitag in Jerez Schnellster, obwohl es geregnet hat, was ihm an und für sich nicht entgegenkommt. Scheinbar liegt ihm aber der einfach zu fahrende Sauber besser als der kritische Renault.

Keine Zweifel an Villeneuves fahrerischen Qualitäten

Der Speed sei beim Weltmeister von 1997 "absolut da", stellte Sauber klar, und "die Qualifyings bei Renault waren gut. Die Rennen waren nicht ganz befriedigend, aber dagegen kann man etwas tun. Da er nach fünf sehr schwierigen Jahren bei BAR 2005 so eine Art Comeback feiert, wird er hier ganz sicher alles geben, um zu zeigen, dass er immer noch schnell ist. Das ist das, was wir brauchen, denn wir möchten mit ihm Giancarlo Fisichella ersetzen - und das ist nicht einfach."

Doch obwohl sein Team zweifellos zu den heißen Außenseitern zu zählen ist, was kommende Saison angeht, zumal es ja schon in der zweiten Hälfte von 2004 aufgrund des neuen Windkanals eklatant aufwärts gegangen ist, will sich Sauber nicht auf Spekulationen einlassen, wonach ähnliche Fortschritte möglich seien wie von 2003 auf 2004 bei BAR-Honda: "Das wäre sehr vermessen. Es wird schwierig sein, die Plätze zu verbessern", sagte er.