• 28.06.2005 19:02

  • von Marco Helgert

Sauber: BMW war "ein Glücksfall"

Der Verkauf seines Teams an BMW ist für Peter Sauber eine glückliche Fügung, denn eine andere Nachfolgeregelung war schwer zu finden

(Motorsport-Total.com) - Das Überleben wird für Privatteams in der Formel 1 immer schwieriger, Podestplätze zu erreichen, ist fast unmöglich geworden. Während sich mit Minardi und Jordan zwei Rennställe ohne Werksunterstützung am hinteren Ende des Feldes abmühen, ist das Sauber-Team noch weit besser aufgestellt. Doch Teamchef Peter Sauber suchte schon eine ganze Weile nach einem Nachfolger für seinen Posten.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber hat einen Nachfolger in Form eines Weltkonzerns gefunden

Der 61-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm die Partnerschaft mit einem Automobilkonzern am liebsten wäre, denn langfristig wurde die Formel 1 zu teuer. "Durch die Präsenz von sechs Automobilherstellern hat sich die Formel 1 in den vergangenen Jahren erheblich verändert", erklärte er im Interview mit der 'Motorsport aktuell'. "Diese sechs Hersteller, darunter führende Konzerne, investieren riesige Summen in den Grand-Prix-Sport. Die Kosten sind förmlich explodiert. Niemand konnte eine solche Entwicklung absehen."#w1#

"Ich hatte mir über die Nachfolgeregelung seit längerem viele Gedanken gemacht. Das ist aufgrund der spezifischen Anforderungen nicht so einfach, zumal ich ja jemanden finden wollte, der die Firma so weiterführt, wie ich mir das wünschen würde", erklärt er weiter. Eine Lösung für dieses Problem kristallisierte sich nach und nach während der Verhandlungen mit BMW heraus.

Zunächst ging es nur um Motorenlieferungen, erst allmählich kam auch die Variante einer Teamübernahme auf den Tisch. "Das war ein Prozess, der sich eher lange hingezogen hat. Im Laufe unserer Sitzungen haben wir einfach erkannt, dass es sinnvoll wäre, einen Schritt weiter zu gehen als ursprünglich geplant", so Sauber.

Der Deal mit BMW passt exakt in den Zeitplan des Teamchefs, denn "früher oder später hätte ich das Ruder sowieso aus der Hand geben müssen". Geld spielte dabei eine untergeordnete Rolle, vielmehr wollte er erreichen, dass sein Lebenswerk auch künftig Bestand haben wird. "Dies ist ein guter Deal für mich, weil ich weiß, wie es mit diesem Rennstall weitergeht."

Eine führende Rolle im Team wird er nicht mehr einnehmen, wohl aber weiter als Berater tätig sein. "Ich werde vorwiegend da sein, um Partner zu betreuen", erklärte Sauber. Zumindest erwartet er auch ab dem 1. Januar 2006 einen randvollen Terminkalender. "Und das ist gut so, sonst komme ich am Ende noch auf die Idee, etwas Neues anzufangen..."