• 05.03.2005 03:35

  • von Marco Helgert

Sato: "Jüngere Fahrer eifern mir nach"

Takuma Sato sorgt in seiner Heimat Japan nicht nur für Begeisterung bei den Fans, für Nachwuchsrennfahrer hat er auch eine Vorbildfunktion

(Motorsport-Total.com) - Japan ist eine rennsportverrückte Nation geworden, doch auf einen Formel-1-Fahrer, der aus eigener Kraft im Vorderfeld mitfahren kann, mussten die Fans im Land der aufgehenden Sonne lange warten. Zwar wurden Satoru Nakajima, Aguri Suzuki oder Ukyo Katayama zu Volkshelden und waren auch respektierte Grand-Prix-Piloten, doch erst mit Takuma Sato hat Japan ein wirklich heißes Eisen im Feuer.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Zu Takuma Sato schauen viele japanische Nachwuchsfahrer auf

Einen Podestplatz konnte der 28-Jährige bereits einfahren, und künftig sollen noch größere Erfolge kommen. "Ich bin in diesem Jahr viel zuversichtlicher", so der Japaner in der Zeitung 'The Age'. "Es ist das erste Mal, dass ich von Saison zu Saison eine Stabilität habe - für mich hat sich ja nichts geändert. In den vergangenen drei Jahren war ich erst Einsatzfahrer, dann Testpilot, dann wieder Einsatzfahrer und habe dabei auch noch die Teams gewechselt."#w1#

Die Nervosität aus dem vergangenen Jahr ist nun verflogen. "Ich bin sehr zuversichtlich", so Sato. "Die Kommunikation ist sehr gut, da wir ja alle schon zuvor zusammen waren." Gleichzeitig wächst aber auch der Druck, Erfolge einzufahren. "In diesem Geschäft gibt es immer Druck. Honda hat 45 Prozent des Teams gekauft und uns damit eine fantastische Stabilität verliehen."

Stabilität erhoffen sich auch die Sato-Fans in Japan, immerhin gilt es nun, sich weiter in der Spitze der Formel 1 zu etablieren, auch wenn dies vielen Firmen bereits gelungen ist. "Der Motorsport kam im Vergleich zu Europa erst sehr spät nach Japan, wir holen also noch auf. Aber wir hatten einen Vorteil in der Autoproduktion und bei einigen Teilen für den Rennsport, technisch gesehen haben wir da also schnell aufgeholt."

Auf japanische Fahrer wirkte sich dies aber nur langsam aus. "Heute beginnen viele junge Fahrer im Kartsport, sie haben eine viel größere Chance im Rennsport. In der Vergangenheit gab es diesen Weg nicht", so der 28-Jährige. "Aber es ist nicht wie in England, wo viele Eltern mit ihren Kindern zu den Rennen kommen. Die Kinder spielen vielleicht Fußball, aber sie sehen die Rennen und entwickeln daher die nötige Kultur."

Japan stehe nun vor der Schwelle, auch im Motorsport zu einer Macht zu werden. "Aber die Fahrer sind stark vom Auto abhängig", weiß Sato. "Man muss am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein. Mich kann man nicht mit anderen japanischen Formel-1-Fahrern vergleichen, weil die Umstände so anders sind. Aber auch durch sie bin ich erst hier. Sie haben die Bewegung begonnen, sodass ich nach und nach in diese Position kommen konnte. Nun eifern die jüngeren Fahrer mir nach."