• 11.08.2006 13:00

  • von Fabian Hust

Sato: Es geht nur Schritt für Schritt

Takuma Sato über die ersten Einsätze mit dem neuen SA06 und die weiteren Pläne des Teams für die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Seit 1950 haben es 18 japanische Fahrer in die Formel 1 geschafft, von ihnen ist Takuma Sato ohne Zweifel einer der Besten. Mit Sakon Yamamoto hat der 29-Jährige einen neuen Teamkollegen erhalten, der ebenfalls über Talent verfügt, sich aber erst noch beweisen muss.

Titel-Bild zur News: David Coulthard Takuma Sato

Mit dem SA06 ist Super Aguri ein wichtiger Schritt nach vorn gelungen

Sieben japanische Teams hat es in der Geschichte der Formel 1 gegeben, mit Honda und Toyota sind in dieser Saison gleich zwei der japanischen Automobilhersteller mit einem eigenen Werksteam am Start. Hinzu kommen das Super Aguri F1 Team und MF1 Racing, das von Toyota-Triebwerken befeuert wird, und natürlich Reifenhersteller Bridgestone. Und dann wäre da noch der Große Preis von Japan in Suzuka, der kommendes Jahr nach Fuji umziehen wird. Das Land der aufgehenden Sonne ist also bestens in der "Königsklasse des Motorsports" vertreten.#w1#

Sakon Yamamoto und Aguri Suzuki

Sakon Yamamoto und Aguri Suzuki: Zwei der zahlreichen Japaner in der Formel 1 Zoom

"Wir hatten schon immer eine sehr große Formel-1-Anhängerschaft, wie man an der Atmosphäre beim Großen Preis von Japan sehen kann, aber mit der zunehmenden japanischen Präsenz im Sport hat die Leidenschaft für den Rennsport zugenommen", so Takuma Sato in einem Interview mit der offiziellen Website der Formel 1, 'Formula1.com'.

Im Vergleich zu anderen Nationen ist Japan eine relative junge "Motorsportnation", wie der Fahrer des Super Aguri F1 Teams betont: "Ich persönlich denke, dass es großartig ist, verschiedene Nationen im Sport zu haben. Wenn ich jedoch im Cockpit sitze, dann denke ich nicht über meine Nationalität nach. Ich gebe mein Bestes und ich hoffe, dass dies die anderen Fahrer ebenfalls tun."

Takuma Sato

Sato wäre nach der Trennung von Honda beinahe ohne Cockpit dagestanden Zoom

Nach der Trennung von Honda gab es in seinem Heimatland eine regelrechte Protestwelle, die dazu führte, dass Honda Aguri Suzuki beim Aufbau eines eigenen Teams mit technischer Unterstützung, der Belieferung von Motoren und vermutlich auch finanziell unter die Arme griff, sodass Takuma Sato einen neuen Arbeitgeber fand: "Ich bin sehr glücklich, Teil von Super Aguri zu sein. Wir haben ehrgeizige und aufregende Zukunftspläne und ich genieße den Fortschritt, den das Team seit seinem kurzen Bestehen gemacht hat."

Über die Fortschritte, die das Team dank dem neuen SA06 gemacht hat, ist Sato "erleichtert": "Es ist zwar lustig zu sagen, aber wir würden Probleme haben, wenn wir viel schneller wären und einige Teams schlagen würden. Uns würde natürlich eine große Verbesserung gefallen, aber dann würden wir die Sache nicht korrekt angehen, denn wir würden nicht alle Gründe kennen, warum wir so schnell sind. Wir haben die Verbesserungen im Vergleich zum SA05 vorhergesagt - wir hatten die wenigen Daten, die uns zur Verfügung standen, sehr sorgfältig studiert und sagten vorher, dass wir den Midlands sehr nahe kommen würden. Und das taten wir!"

"Natürlich wäre ich aus der Sicht des Fahrers gern konkurrenzfähiger, aber bedenkt man unsere Situation, dann bin ich sehr glücklich." Takuma Sato

Dieser Umstand macht den 29-Jährigen zuversichtlich, dass sein Team genau weiß, was es tut, was auch im Hinblick der Entwicklungsarbeit für die Zukunft wichtig sei. Auch das Design-Team habe großartige Arbeit geleistet, ein neues Autos fast ohne Testarbeit auf die Beine zu stellen: "Natürlich wäre ich aus der Sicht des Fahrers gern konkurrenzfähiger, aber bedenkt man unsere Situation, dann bin ich sehr glücklich."

Der Große Preis von Deutschland war für das Team angesichts der fehlenden Testerfahrung mit dem SA06 "ein Funktionstest", wie der Japaner zugibt. "Wir müssen alles Schritt für Schritt angehen. Wir werden in der Türkei eine spezifische Aerodynamik-Spezifikation und eine neue Vorderradaufhängung haben. Wir sollten in jedem Rennen weitere Fortschritte und kleinere Verbesserungen sehen."

"Wir waren bisher nicht in der Lage zu testen, haben keinen eigenen Windkanal und ein limitiertes Budget. Unsere personellen Ressourcen sind im Vergleich zu jenen der Konkurrenz klein. Aber das Team arbeitet extrem hart und wir sind mit dem SA06 und unser bisher gezeigten Leistung zufrieden. Darauf müssen wir aufbauen und hoffen, dass wir die Saison vor dem Midland-Team beenden - das ist unser Ziel."