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Sato: Der Kleinste will einer der Großen werden
Takuma Sato ist der kleinste Fahrer in der Formel 1, doch bei BAR möchte er in diesem Jahr die Luft der Großen schnuppern
(Motorsport-Total.com) - Nach einer turbulenten ersten Saison mit dem Jordan-Team und einem Jahr "Auszeit" als BAR-Honda-Testfahrer ist Takuma Sato in diesem Jahr erneut zum Einsatzpiloten befördert worden. Für den 27-Jährigen steht in dieser Saison die Bewährungsprobe auf dem Programm. Mit dem BAR006 hat der Japaner ein Auto, mit dem er regelmäßig in die Punkte fahren kann und vor allem fahren muss. Auch ein Podiumsplatz würde der Zukunft des 1 Meter 63 kleinen Rennfahrers gut tun.

© xpb.cc
Takuma Sato vertraut auf sein technisches Verständnis
Takuma Sato ist vielleicht der beste Japaner, der jemals in der Formel 1 an den Start gegangen ist. Doch noch lastet das Image an ihm, dass er nur wegen Honda für das Team von Teamchef David Richards an den Start gehen darf. Doch selbst Honda kann es sich nicht erlauben, große Fortschritte zu erzielen und dann einen Fahrer im Team zu haben, der das Potenzial des Autos nicht in Resultate ummünzen kann. Takuma Sato steht deshalb in dieser Saison gewaltig unter Druck.#w1#
Sato ist sich seiner Rolle in Japan bewusst
Als Fünfter konnte Sato in Bahrain vier WM-Punkte einfahren, dennoch war er mit seinem Ergebnis nicht zufrieden, wurde Teamkollege Jenson Button doch erneut Dritter: "Jetzt, wo wir nach Europa kommen, werden die Erwartungen natürlich größer und größer", ist sich der Rennfahrer aus Tokio dem Druck bewusst. "Das Team macht Fortschritte und ich bin schon sehr aufgeregt, wenn ich an die ganzen Rennen denke, die vor uns liegen", so Sato im 'Lucky Strike Racing Journal', der zugibt, dass der meiste Druck aus seiner Heimat Japan kommt, "wo alle so leidenschaftliche Formel-1-Fans sind und es nie einen Fahrer gab, der wirklich gut unterwegs war."
Mit dem ganzen Rummel um seine Person muss Takuma Sato erst noch lernen umzugehen: "Ich bin nämlich eigentlich eher der ruhigere Typ". Aber Sato, der während seiner Zeit in England perfekt Englisch gelernt hat, versucht den Rummel als einen Teil der Formel 1 anzusehen: "Als ich 2002 mein Formel-1-Debüt gab, da war ich so aufgeregt, dass ich in der Formel 1 war. Ich war ja gerade erst aus der Formel 3 gekommen und es kam mir vor wie eine völlig andere Welt. Im ersten Jahr kann man sowohl im als auch außerhalb des Autos unglaublich viele Dinge lernen. Manches fiel mir leichter, manches schwerer. Aber nun weiß ich zumindest, was mich erwartet."
Sato fühlt sich bei BAR-Honda sehr wohl
Für seine zweite Saison fühlt sich Sato bestens gerüstet. Als Fahrer sei er fahrerisch genauso gereift wie technisch, körperlich und mental: "Ich denke, dass ich dies letztes Jahr in Suzuka gezeigt habe. Wenn man bei BAR von so guten Leuten umgeben ist, dann hilft einem dies beim Erzielen von Fortschritten ungemein. Im ganzen Team herrscht ein großer Wille zu siegen. Aber dennoch nimmt mir das nicht die Luft, man darf sich selbst sein und ich fühle mich sehr wohl hier."
Obwohl sich Sato in der Formel 1 mittlerweile gut eingelebt hat, ist dieses Jahr für ihn eine andere Nummer. Zwar lerne er immer noch bei jedem Rennen ("Ich denke, das würde sogar Michael von sich behaupten"), der Hauptunterschied sei jedoch, dass er nun die meisten Strecken kennt und vor allem ein konkurrenzfähiges Auto hat: "Jetzt kann ich mich auf den Wettbewerb konzentrieren. Mein Ziel ist ein Platz auf dem Podium, ich denke, dass dies realistisch ist."
Sato happy, ein Teil des Erfolgs zu sein
Der Schlüssel zum Erfolg dürfte der neue BAR-Honda sein, der laut Takuma Sato "sehr gut" ist. Vor allem der neue Motor sei ein großer Schritt nach vorn: "Er ist viel leichter, stärker und die Zuverlässigkeit ist sehr gut." Kein Vergleich also zum letzten Jahr. Hinzu kommen ein neues Getriebe sowie der Wechsel auf Michelin-Reifen, der Insidern zufolge mindestens eine halbe Sekunde pro Runde gebracht hat: "Wir könnten dieses Jahr eine echte Kraft in der Formel 1 werden. Ich bin froh, dass jetzt alles zusammenkommt und ich ein Teil davon sein kann."
Will Takuma Sato noch länger ein Teil dieses Erfolges sein, dann muss er im Verlauf der Saison näher an Jenson Button herankommen. Bis zur Saisonhälfte - dem USA-Grand-Prix - so Satos Ingenieur Jock Clear, werde man Sato Zeit geben: "Dann werden wir schauen, ob er seinen Speed und seine Konstanz mitgehen kann", so der Brite gegenüber 'Autosport'. "Ich weiß, dass ich das Image eines Crashpiloten habe", fährt Sato fort. "Das ist nicht fair und ich arbeite daran, das Gegenteil zu beweisen."
Sato glaubt an sein technisches Verständnis
Jock Clear hatte früher Jacques Villeneuve betreut, jetzt kümmert er sich um Sato: "Es ist gut, dass Jock in diesem Jahr nach mir schaut. Seine Erfahrung wird wertvoll sein. Wir kennen uns natürlich schon seit ich 2001 Testfahrer des Teams war, aber wir haben nur hier und da zusammengearbeitet. In Suzuka wurden wir vergangenes Jahr ins kalte Wasser geworfen, aber es funktionierte gut. Jock und ich vertrauen uns sehr und ich bin mir sicher, dass wir gut zusammenarbeiten werden."
Eine besondere Stärke sieht Sato bei sich in Bezug auf die Arbeit mit den Ingenieuren und dem Auto: "Ich habe mich schon immer für Autos und diese technischen Dinge interessiert, ich genieße es, Zeit mit den Ingenieuren zu verbringen, um das Auto zu verbessern. Ich denke, dass das Team dies über mich weiß. Sie wissen, dass man sich auf diesem Gebiet auf mich verlassen kann und man auf das hören kann, was ich zu sagen habe."

