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Sainz warnt vor Sicherheit in Dschidda: Marshalls "müssen auf der Hut sein"

Die neue Formel-1-Strecke in Dschidda verspricht Höchstgeschwindigkeiten, birgt daher aber auch Gefahren - Carlos Sainz und Pierre Gasly warnen

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Debüt der Formel 1 in Saudi-Arabien hat Ferrari-Pilot Carlos Sainz leichte Besorgnis wegen der Sicherheit auf dem ultraschnellen Stadtkurs geäußert und von der Rennleitung sowie den Marshalls höchste Konzentration gefordert. Sainz befürchtet vor allem gefährliche Situationen im Falle eines Unfalls direkt vor einem anderen Fahrer.

Titel-Bild zur News: Die neue Formel-1-Strecke von Saudi-Arabien in Dschidda bei Nacht

Die Strecke in Saudi-Arabien verspricht Höchstgeschwindigkeiten Zoom

"Als Fahrer versucht man natürlich, nicht so sehr darüber nachzudenken und versucht stattdessen, den Sicherheitsstandards der FIA zu vertrauen, die normalerweise ziemlich genau und sicher sind", sagt Sainz.

Jedoch habe es Gespräche zwischen Fahrern gegeben. "Das Einzige, worüber wir Fahrer gesprochen haben, ist, wenn es direkt vor einem zu einem Unfall kommt, drei Sekunden vor dir. Wir fahren fast in jeder Kurve 250, und da gibt es für uns einfach keine Zeit, um zu reagieren. Wenn zwischen dem Unfall und einem selbst eine Mauer ist, kann man nicht durch die Mauer schauen", sagt der Spanier.

Gasly: Marshalls müssen schnell und effizient sein

Alle Beteiligten müssten deshalb höchste Konzentration an den Tag legen. "Diesen Punkt müssen wir mit der FIA ansprechen, denn sie müssen bei gelben Flaggen und Safety-Cars und bei roten Flaggen auf der Hut sein", sagt Sainz.


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Ähnlich äußert sich auch Pierre Gasly. "Wir alle wissen es und wir alle haben auch darüber nachgedacht", sagt der AlphaTauri-Pilot. Die Marshalls müssten "schnell und effizient reagieren, denn egal, wo man einschlägt, das Auto wird auf die Strecke zurückgeschleudert und die durchschnittliche Geschwindigkeit hier ist 250", so der Franzose weiter, der ein "stressiges" Wochenende erwartet.

Gefahren auch im Qualifying?

Neben möglichen Unfällen könnte auch das Qualifying zu einer Herausforderung werden, wenn schnelle Fahrer von hinten auf einen langsamen Fahrer auflaufen, der gerade seine schnelle Runde vorbereitet. In Dschidda könnte dies nicht nur nervig, sondern auch gefährlich werden.

Gasly hofft deshalb auf verantwortungsvolles Verhalten seiner Kollegen, damit diese auch auf ihrer Aufwärmrunde schnell genug sind. "In den Highspeed-Abschnitten darf man nicht wirklich langsam fahren. Die Fahrer müssen also den gesunden Menschenverstand an den Tag legen, sonst kann es gefährlich werden", stellt er klar.

Gasly selbst habe so etwas bereits mit Brandon Hartley in Baku erlebt. "In einer schnellen Ecke nach einer blinden Kurve auf einen langsamen Fahrer zu treffen, das will man nicht", sagt er. Die Strecke in Dschidda biete auf der letzten Geraden laut Gasly genug Platz, um die nötigen Abstände zum Vordermann zu lassen.

Ocon: Für Dschidda braucht man Eier

Auch Sainz hofft, dass es zu keinen Zwischenfällen dieser Art kommen wird. "Wie gesagt, wir müssen auf die Sicherheitsmaßnahmen der FIA vertrauen und dass sie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Strecke sieht sehr herausfordernd aus, ganz anders als alles, was wir bislang gefahren sind", sagt er.


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Vor allem der Aspekt, dass die Strecke in Dschidda wenig Auslaufzonen bietet, kommt bei ihm gut an. "Die Formel 1 sollte auf Strecken mit Hochgeschwindigkeitskurven fahren, auf denen man alles mit einem Formel-1-Auto herausholen kann, ohne dabei einen Vorteil zu erlangen, wenn man die Strecke verlässt", sagt Sainz. Und Dschidda biete genau das.

"Das sieht nach einem Experiment mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke plus Mauern aus, und wir müssen abwarten, wie es läuft. Es sieht so aus, als könnte das Rennen wirklich Spaß machen. Ich hoffe nur, dass alles sicher ist und dass wir keine Überraschungen erleben", sagt Sainz weiter.

Laut Alpine-Pilot Esteban Ocon biete die Strecke "die Grenze dessen, was man mit einem Formel-1-Auto machen kann und wie nah man bei solchen Geschwindigkeiten an die Mauern herankommt", sagt er und ergänzt: "Dafür muss man schon Eier haben."