Sainz in Mexiko: Reduzierte Risikobereitschaft im Rennen

Renault-Neuzugang Carlos Sainz erklärt, was für ihn im aktuellen Stadium beim neuen Arbeitgeber das Wichtigste ist und wie den Grand Prix von Mexiko angehen will

(Motorsport-Total.com) - Der Mitte Oktober von Toro Rosso zu Renault gewechselte Spanier Carlos Sainz bestreitet in Mexiko aktuell sein zweites Formel-1-Rennwochenende beim neuen Arbeitgeber, für den er auch in der Saison 2018 an den Start gehen wird. Im Verlauf des gesamten bisherigen Mexiko-Wochenendes agierte Sainz auf Augenhöhe mit Teamkollege Nico Hülkenberg. Im dritten Freien Training am Samstagvormittag und im zweiten Qualifying-Segment (Q2) war er sogar einen Tick schneller als der Deutsche, der seit Saisonbeginn für Renault fährt und auch 2018 Sainz' Kollege sein wird.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz geht von Startplatz neun in sein zweites Rennen für Renault Zoom

Hülkenberg startet am Sonntag von Platz acht in den Grand Prix von Mexiko, Sainz schräg hinter ihm von Platz neun. Wird der Spanier in den letzten Rennen der Saison, die er nun bereits bei seinem nächstjährigen Arbeitgeber bestreiten darf, riskanter als üblich zu Werke gehen, um sich innerhalb des Teams möglichst schnell zu profilieren?

"Nein, in Wahrheit gehe ich sogar weniger Risiko ein", verrät Sainz und begründet: "Ich habe mehr zu lernen als jeder andere. Ich muss sicherstellen, das ich die erste Runde überstehe und ich will sichergehen, dass ich die Zielflagge sehe. Ich möchte einfach so viel wie möglich Zeit im Auto verbringen, um herauszufinden, wie es sich verhält, wie es sich im Verlauf einer Renndistanz verändert."


Fotos: Renault, Großer Preis von Mexiko


Seine ersten Erfahrungen diesbezüglich hat Sainz am vergangenen Wochenende beim Grand Prix der USA in Austin gesammelt. Dort brachte er den Renault RS17 bei seinem ersten Einsatz im Team auf Anhieb auf Platz sieben ins Ziel und hat damit sein Punktekonto 2017 um sechs weitere Zähler auf deren 54 aufgestockt. Hülkenberg steht aktuell bei 34 Punkten. "Ich glaube, Nico ist schon noch einen Tick voraus, aber ich hole auf und werde ihm hoffentlich bis zum Ende der Saison noch näher kommen", spricht Sainz auf das direkte Teamduell an. Den Großteil seiner WM-Punkte in dieser Saison hat der Spanier freilich für Toro Rosso eingefahren.

Den Teamwechsel mitten in der Saison hat Sainz augenscheinlich sehr gut weggesteckt. Davon zeigt sich der 23-Jährige selbst ein wenig überrascht: "Ich weiß anhand meiner Erfahrungen aus den Nachwuchsformeln, dass ich mich sehr schnell an neue Umstände gewöhnen kann. Dass ich direkt von Beginn an so konkurrenzfähig sein würde, hätte ich aber trotzdem nicht unbedingt erwartet. Das war schon eine äußerst positive Überraschung, aber ich muss natürlich trotzdem noch viel lernen."

Genau dieser Lernprozess macht dem Renault-Neuzugang großen Spaß. "Ich genieße es sehr, mich an ein neues Auto und ein neues Team anzupassen. Indem ich meinen Fahrstil anpasse, finde ich immer wieder Neues heraus. Ich genieße das wirklich und es geht gut voran, auch im Hinblick auf das nächste Jahr", so Sainz zufrieden.