Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Rückschlag für Renault: Schwingungstilger weiter verboten
In der "Schwingungstilger-Affäre" hat das Internationale Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA das Verbot bestätigt
(Motorsport-Total.com) - Am (gestrigen) Dienstag tagte das Internationale Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA, um über das leidige Thema Schwingungstilger zu verhandeln. Zuerst von der FIA abgenickt, ohne Probleme seit Ende der Saison 2005 durch die Rennleitung abgenommen, wurde das System im Vorfeld des Rennens auf dem Hockenheimring plötzlich verboten, nachdem die Konkurrenz womöglich vergeblich versucht hatte, das System zu kopieren und der FIA den Hinweis gab, das System mal aus einem anderen Blickwinkel des Reglements zu betrachten.

© xpb.cc
Renault kann die Schwingungstilger nicht mehr einsetzen
Das nämlich verbietet bewegliche aerodynamische Hilfsmittel. Und da die Dämpfer bewegliche Elemente erhalten und durch das Tilgen von Schwingungen die aerodynamische Wirkung des Autos verbessern, da das Auto weniger "nickt", änderte der Automobilweltverband plötzlich seine Meinung.#w1#
Die Posse war daraufhin aber nicht zu Ende, denn Renault baute das System in Hockenheim ins Ersatzauto ein und bekam es durch die Abnahme. Daraufhin hatte die FIA Einspruch gegen die Entscheidung seiner eigenen Mitarbeiter eingelegt - was die Rennleitung in Ungarn prompt dazu veranlasste, das Auto der Scuderia Toro Rosso mit eingebautem Schwingungstilger für nicht reglementkonform zu erklären.
Renault hatte ursprünglich überlegt, das System auf dem Hungaroring wieder einzusetzen, nachdem Charlie Whiting, Technischer Delegierter der FIA, im Vorfeld des Rennens in einem Brief an die Teams geschrieben hatte, dass er im Falle eines Siegs der FIA vor dem Berufungsgericht die Empfehlung ausspricht, die Teams für den Einsatz in den Rennen zuvor nach dem erklärten Verbot nicht zu bestrafen.
Ob das System legal ist oder nicht musste nun das Internationale Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA entscheiden. Im Weltmeisterteam zeigte man sich im Vorfeld zuversichtlich, dass die FIA vor Gericht gegen die Stewards des Rennens verlieren wird und man somit beim darauf folgenden Rennen in der Türkei das System wieder einbauen kann.
Doch die Entscheidung der vier Richter (John J. Cassidy, USA; Philippe Roberti de Winghe, Belgien; Anthony Scrivener QC, Großbritannien; Pierre Tourigny, Kanada) in Paris fiel anders aus. "Nachdem die Erklärungen beider Parteien angehört und die verschiedenen Dokumente und andere Fakten geprüft worden waren, hat das Gericht die Entscheidung Nummer 8 der Stewards of the Meeting abgelehnt und entschieden, dass die Verwendung der unter dem Namen 'Tuned Mass Damper' genutzen Vorrichtung ein Verstoß gegen den Artikel 3.15 des Technischen Reglements der Formel 1 darstellt", heißt es in einer Pressemitteilung der FIA.
Das Weltmeister-Team Renault hatte der Anhörung beigewohnt, was die Bedeutung des Systems für die Franzosen untermauert, die nicht der einzige Rennstall waren, die das System einsetzten. Chefingenieur Pat Symonds wollte das Gericht davon überzeugen, dass die Technologie reglementkonform ist. Da der R26 um die Schwingungstilger herum konstruiert wurde, ist das Verbot für Renault und Fernando Alonso ein Rückschlag im Kampf um den Titel. Insider gehen davon aus, dass das System rund 0,3 Sekunden pro Runde bringt.

