• 03.11.2002 13:32

  • von Fabian Hust

Rossi: Es gibt keinen Formel-1-Test

MotoGP-Champion Valentino Rossi hat überraschend erklärt, dass kein Formel-1-Test geplant ist

(Motorsport-Total.com) - Noch Anfang Oktober verkündete Valentino Rossi, dass er nicht nur an einem Rallye-WM-Lauf teilnehmen wird, sondern in den kommenden Wochen auch den BAR-Honda ausprobieren darf. Doch mittlerweile will der Italiener nichts mehr von einem Test wissen: "David (Richards, BAR-Teamchef; d. Red.) hat viel mit Journalisten aber nicht mit mir darüber gesprochen, dass ich einen BAR testen darf. Ich habe darüber in den Zeitungen gelesen, aber um ehrlich zu sein, habe ich weder von ihm noch von Honda etwas gehört", so der MotoGP-Champion gegenüber der britischen Presse.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi provoziert gern durch seine Aussagen

Dennoch untermauert Rossi, der bald den Peugeot 206 WRC fahren darf, dass er weiterhin Interesse daran hat, ein Formel-1-Auto auszuprobieren: "Ganz einfach, weil sie unglaublich sind. Im letzten Jahr fragte ich, ob ich einmal den BAR ausprobieren dürfe. Die Antwort war 'Nein', ich weiß deshalb nicht, ob dies in Zukunft möglich sein wird, oder ob man hier einfach nur eine Story für die Journalisten gestrickt hat."

Kollege Max Biaggi durfte 1999 bereits den Ferrari von Michael Schumacher testen und war dabei gar nicht einmal so langsam unterwegs. "Danach hieß es: Jetzt muss der Valentino auch nach Maranello", erinnert sich Rossi in der 'Welt am Sonntag'. "Wissen Sie, was Luca di Montezemolo gesagt hat? Wir sind nicht bei Avis (Autovermietung; d. Red.)." Doch Rossi hält an seinem Plan fest: "Ich habe noch ein Jahr einen Vertrag bei Honda, vielleicht komme ich ja auf den Geschmack und probiere auch noch ein Formel-1-Auto aus."

Umgekehrt würde Valentino Rossi, der Michael Schumacher nicht besonders gut leiden kann, den angeblich besten Rennfahrer der Welt gerne einmal auf dem Motorrad sehen: "Er würde eine Menge Spaß haben und im Gegensatz zu seinem Käfig aus Kohlefaser die Geschwindigkeit hautnah spüren. Sagen Sie ihm: Wenn er will, kann er mich anrufen. Jederzeit. Er braucht nicht mal eine Lizenz. Mein Motorrad steht bereit."

Während sich Rossi demnächst gegen die Großen des Rallye-Sports messen wird, lehnte Michael Schumacher jüngst ein Angebot von Colin McRae ab, einmal ein Rallye-Auto auszuprobieren. Rossi glaubt, dass der Ferrari-Pilot das Angebot abgelehnt hat "weil ihn Colin in Grund und Boden fährt. Er würde ihm ganz schnell eine Minute abnehmen, und jeder hätte gesagt: Er ist doch nicht der Schnellste. Schumacher ist clever. Cleverer als Sie und ich."

Überhaupt findet Rossi, dass die Formel-1-Fahrer scheinbar fahrerisch nicht besonders gut sein müssen. "Mein Sport ist ehrlicher, näher dran an der realen Welt als die sterile Formel 1. Dort ist die Technik wichtiger als der Fahrer. Computer steuern die Autos. Schalten Sie bei Schumacher oder Montoya doch mal die elektronischen Fahrhilfen ab. Die fliegen in der nächsten Kurve glatt in den Reifenstapel ab."