• 05.04.2008 12:02

Rosberg und Berger über den Fall Mosley

Nico Rosberg hatte Angst davor, im Fall Mosley etwas Falsches zu sagen, und Gerhard Berger möchte wieder den Sport sprechen lassen

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Der Fall Max Mosley schlägt weiterhin hohe Wellen, aber während offizielle Statements auf Briefpapier wie Pilze aus dem Waldboden sprießen, wollen die Fahrer und Teamchefs im Fahrerlager am liebsten gar nichts in die Mikrofone sagen. Das liegt daran, dass alle Angst vor möglichen Konsequenzen haben.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger will sich nicht zum Fall Max Mosley äußern

Einer der Wenigen, die bisher ihren Mund aufgemacht haben, war Nico Rosberg in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag. Der Williams-Pilot ging zwar auch nicht konkret auf den Fall Mosley ein, betonte aber, dass es generell wichtig sei, dass junge Menschen saubere Vorbilder haben, zu denen sie aufschauen können. Auch wenn dieses Statement völlig unbedenklich ist, wollte sich sonst kaum jemand so weit hinauslehnen.#w1#

"Ich muss zugeben, dass ich Angst davon hatte, etwas Falsches zu sagen", räumte selbst Rosberg im Nachhinein gegenüber 'Motorsport aktuell' ein. "Natürlich gibt es den Rat, sich bloß nicht in die Nähe dieses Themas zu wagen. Man muss halt vorsichtig sein. Es wäre beispielsweise heutzutage völlig unmöglich, so offen zu reden wie es früher mein Vater getan hat. Das geht einfach nicht mehr in einem Sport, wo so viele Konzerne vertreten sind."

Indes wurde Toro-Rosso-Teilhaber Gerhard Berger darauf angesprochen, warum sich Red Bull nicht mittels Stellungnahme zu der Angelegenheit geäußert hat, schließlich hätten dies ja auch vier Automobilhersteller, darunter BMW und Mercedes, getan. Aber von Red Bull darf man keine Reaktion erwarten: "Wir wollen einfach Sport treiben", winkte Berger, bekanntermaßen kein Freund der Sportpolitik, ab.

"In den vergangenen Jahren hat es so viele Diskussionen gegeben", fügte er an. "Einmal ist es Spionage, einmal jenes, einmal etwas anderes. Das alles hat relativ wenig mit Sport zu tun. Wir sollten uns auf den Sport konzentrieren. Wir sollten Freude am Sport haben und für die Zuschauer einen guten Wettkampf bieten. Wir sollten uns nicht den ganzen Tag über mit anderen Randerscheinungen auseinandersetzen."