• 10.09.2007 20:27

Rosberg: Spionage bringt "garantiert" etwas

Nico Rosberg glaubt, dass Spionage in der Formel 1 auf jeden Fall etwas bringt - Nick Heidfeld und Mario Theissen sehen das genauso

(Motorsport-Total.com/Premiere) - In Monza war der Grand Prix am vergangenen Wochenende eigentlich nur Nebenschauplatz, denn fast mehr Interesse zog wieder einmal die Spionageaffäre auf sich. Im Fahrerlager wurde eifrig diskutiert, was ein Team mit Daten von einem Konkurrenten überhaupt anfangen könnte - und ob es etwas bringen würde, beispielsweise Setups einfach zu kopieren, wie es Fernando Alonso getan haben soll, dem neuerdings ja auch eine Beteiligung an "Stepneygate" nachgesagt wird.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist sicher, dass man von Konkurrenzinformationen profitieren kann

Also, bringt es etwas? "Auf jeden Fall, garantiert!", ist sich Nico Rosberg sicher. "Wenn du weißt, was der andere macht, kannst du viel anfangen damit. Das ist schon ein Vorteil, denn du siehst, warum das andere Auto schnell ist - und das gibt dir schon Möglichkeiten." Aber: "Ich will über die Spionage eigentlich gar nichts sagen, denn ich weiß darüber nicht viel - wahrscheinlich noch weniger als ihr Journalisten..."#w1#

Landsmann Nick Heidfeld bestätigte Rosbergs Aussage: "Es ist mit Sicherheit immer interessant, etwas von anderen Teams zu hören. Ob man damit was anfangen kann, weiß ich nicht", so der BMW Sauber F1 Team Pilot.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen unterstrich indes noch einmal, dass es ganz normal sei, die Konkurrenz auszuspionieren, allerdings nur auf legale Art und Weise - also mit Fotografen, die auf die Startaufstellung geschickt werden, mit Videoanalysen und Personalrochaden. Von legal kann bei einem 780-Seiten-Dossier, wie es von Maranello nach Woking gewandert ist, aber natürlich keine Rede sein.

"Das eine oder andere weiß man natürlich immer", so Theissen. "Natürlich hält hier jeder die Augen auf und beobachtet die Konkurrenz. Man schaut sich bei jedem Rennen die Autos systematisch an, was sich verändert hat. Man schaut sich die Strategien an, die die Teams anwenden. Man erfasst die Daten, um daraus Schlüsse für das kommende Jahr zu ziehen. Da wird schon einiges getan, aber für mich ist das etwas anderes als Spionage. Das ist einfach gesunde Konkurrenz und sehr zu unterscheiden von dem, was hier gerade verhandelt wird."