• 17.05.2006 18:10

  • von Adrian Meier

Rosberg: "Spanien war ein schwieriges Wochenende"

Die Williams-Piloten kämpften in Barcelona mit den aerodynamischen Schwächen des FW28, erreichten jedoch beide das Ziel - Vorfreude auf Monaco

(Motorsport-Total.com) - Für Williams verlief der Grand Prix von Spanien enttäuschend. Nach den starken Leistungen des britischen Teams in den ersten Rennen der Saison konnten Nico Rosberg und Mark Webber in Barcelona erstmals nicht mit den Teams im vorderen Mittelfeld mithalten, am Ende reichte es nur zu den Plätzen neun und elf außerhalb der Punkte, obwohl das Team diesmal nicht durch unplanmäßige Motorwechsel in der Startaufstellung strafversetzt wurde.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg erlebte in Spanien ein schwieriges Rennwochenende

"Der Große Preis von Spanien war ein schwieriges Rennwochenende für uns", meinte Rosberg in seiner 'Castrol'-Kolumne. Der 'Circuit de Catalunya' offenbarte dabei die momentan größte Schwachstelle des Williams FW28, wie der 20-Jährige einräumte: "Technisch funktioniert das Auto momentan prima. In den schnellen Kurven der spanischen Strecke hängt aber viel von der Aerodynamik ab. Und genau da müssen wir uns noch verbessern. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir im Qualifying hinterher fuhren."#w1#

Misere begann im Qualifying

Mit dem schlechten Abschneiden im Qualifying, als beide Williams-Piloten den Sprung in den letzten Abschnitt verpassten, hätte die Misere auch bereits begonnen. Denn damit sei bereits abzusehen gewesen, "dass der Rennverlauf kompliziert werden würde. Der 'Circuit de Catalunya' ist eine schnelle Rennstrecke, die keine guten Überholmöglichkeiten bietet."

"Da die Kurven in Spanien so schnell sind, ist es schwierig zu überholen. Das kann schon ein wenig frustrierend sein." Nico Rosberg

Der Start ins Rennen habe dann trotz des üblichen Gerangels im Mittelfeld gut geklappt: "Wenn man aus der Mitte des Starterfelds in das Rennen geht, kann es schon zu Beginn heikel werden. Beim Start ist immer viel los und man muss seine Augen überall haben. Aber zum Glück erwischte ich einen guten Start."

Rosberg, der zuletzt auf dem Nürburgring vom letzten Startplatz aus wieder eine tolle Aufholjagd gezeigt hatte, konnte im Rennverlauf dann jedoch weniger stark auftrumpfen als in den vergangenen Grands Prix. "Da die Kurven in Spanien so schnell sind, ist es schwierig zu überholen. Das kann schon ein wenig frustrierend sein", beschrieb er die Problematik.

Kein brauchbares Ergebnis

Deutlich wurde dies auch in den letzten Rennrunden, als Rosberg dicht hinter Jarno Trulli im Toyota hing. Obwohl der Williams-Pilot deutlich schneller unterwegs war, konnte er nicht am Italiener vorbeigehen: "Sein defensiver Fahrstil und die Strecke bedeuteten für mich, dass ich ihn nicht überholen konnte. Da es nicht um Punkte ging, war mir das Risiko einfach zu hoch."

"Im Rennen gaben Mark und ich alles, aber wir fuhren ohne ein brauchbares Ergebnis nach Hause. Das ist etwas völlig Neues für mich." Nico Rosberg

Somit blieb es bei Rang elf für den Youngster, der das Rennen angesichts des Resultates außerhalb der Punkteränge frustrierend fand: "Es ist langweilig, wenn man hinter einem anderen Auto fest hängt und keine Möglichkeit zum Überholen hat. Solche Wochenenden sind schwer zu verkraften, denn das Team hat seit Donnerstag hart gearbeitet", erklärte er enttäuscht. "Im Rennen gaben Mark und ich alles, aber wir fuhren ohne ein brauchbares Ergebnis nach Hause. Das ist etwas völlig Neues für mich."

Immerhin sah es Rosberg als positiv an, dass "wir nach etwas schwierigeren Rennen beide die komplette Renndistanz zurücklegen konnten. Unsere Zielankunft ist sicherlich der positive Aspekt des Wochenendes". Darüber hinaus habe er kleinere Veränderungen an seiner Sitzposition vorgenommen, wegen denen er sich in den vergangenen Rennen im Cockpit nicht vollkommen wohl gefühlt hatte.

Vorfreude vor zweitem Heimrennen

Auf das nächste Rennen in Monaco freute sich Rosberg unterdessen bereits, da die Schwierigkeiten bezüglich der Aerodynamik auf dem engen Kurs durch das Fürstentum nicht allzu sehr ins Gewicht fallen sollten: "Auf dem winkeligen Stadtkurs spielt Aerodynamik keine so große Rolle, wichtiger ist mechanischer Grip, und den hat unser FW28 durchaus", machte er seinen Fans Mut.

Nach dem Nürburgring ist der Grand Prix außerdem erneut ein Heimrennen für Rosberg, der im Fürstentum aufwuchs und dort von zahlreichen Freunden vor Ort unterstützt werden wird. Dennoch ist der 20-Jährige erst einmal auf dem engen Kurs angetreten: "Das war im vergangenen Jahr in der GP2-Serie und ich kam aufs Podium. Das sollte mir Vertrauen für das Rennen geben."

Positives Fazit nach erstem Saisondrittel

"Ich gewöhne mich so langsam an die Lebensweise im Formel-1-Zirkus." Nico Rosberg

Nun freue er sich daher auf die Erfahrung, die winklige Strecke mit einem Formel-1-Boliden zu meistern, und hofft auf ein gutes Ergebnis: "Hoffentlich passt alles für mich zusammen, und ich wünsche mir ein gutes Ergebnis bei meinem 'Heimrennen'." Wichtig dabei wird seiner Meinung nach vor allem sein, dass er im Auto entspannt bleibe.

"Das fällt mir immer leichter und ich merke, dass es sich so besser fahren lässt", erklärte er und zog ein positives Fazit aus seinen ersten sechs Formel-1-Grands-Prix: "Ich habe jetzt sechs Rennen in meiner ersten Grand-Prix-Saison bestritten und gewöhne mich so langsam an die Lebensweise im Formel-1-Zirkus. Natürlich ist alles noch sehr aufregend für mich und ich habe das Gefühl, jeden Tag etwas Neues zu lernen und Fortschritte zu machen."