• 27.09.2007 10:39

  • von Stracke / Hust

Rosberg: Karaoke und beheizte Klodeckel

Der Williams-Pilot über die "andere Welt" in Japan und die Rennstrecke von Fuji, die er am Simulator kennen lernte

(Motorsport-Total.com) - Japan ist immer wieder einen Trip wert, vor allem für Motorsport-Enthusiasten, schließlich sind die Japaner leidenschaftliche Fans, die allen Fahrern zujubeln - egal für welches Team sie fahren oder welcher Nationalität sie angehören.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg kommt immer gern nach Japan

"Es ist ein tolles Erlebnis, hier her zu kommen", so Rosberg am Donnerstag in Fuji. "Es ist auch schön, vorher ein bisschen Zeit in Tokio zu verbringen. Es ist wirklich eine schöne Stadt. Die zwei Rennstrecken, die Japan hat, sind wirklich zwei sehr schöne Strecken. Die Fans sind sehr enthusiastisch, das macht viel Spaß."#w1#

Die Japaner sind zudem für ihre fortschrittliche Technologie bekannt, vor allem wenn es um Computer geht. Aber selbst ganz banale Dinge werden hier quasi mit Technik ausgerüstet: "Der Klodeckel ist beheizt, und das ist phänomenal!", meint der Williams-Pilot mit einem breiten Grinsen.

"Man kann hier abends Sachen machen, die man in Europa nicht unbedingt machen kann", so Rosberg weiter. "Ich war mit einem guten Bekannten in Tokio Karaoke-Singen, ich wusste gar nicht, was mich erwartet und dachte nicht, dass es mir Spaß machen würde. Aber es hat total viel Spaß gemacht und war witzig."

Der 22-Jährige bereitete sich im Simulator seines Teams in Grove auf den neuen Kurs vor: "Das hilft schon ein bisschen, aber wahrscheinlich nur für die ersten paar Runden. Ich weiß dann, wo ich hin fahren muss, aber schlussendlich muss ich die Strecke im Original lernen. Das Team führt im Computer Simulationen für das beste Setup durch, du als Fahrer musst dann einfach noch so schnell lernen wie möglich."

Auch wenn die Simulatoren Jahr für Jahr weiterentwickelt werden, macht Rosberg keinen Hehl daraus, dass diese keinesfalls das A und O sind: "Ein Simulator ist immer noch ein Computer, man sieht erst bei der Begehung, wie die Strecke wirklich aussieht. Dann kann man sich auch die ganzen Randsteine anschauen sehen, ob sie wirklich so sind wie im Simulator."

Schlussendlich kann er dank des Trainings am Computer in den ersten Runden jedoch bereits richtig Gas gehen und muss die Strecke nicht im "Schneckentempo" kennen lernen: "Da ich im Simulator bereits ein paar Runden gefahren bin, weiß ich schon, wo es langgeht, das geht also ganz schnell. Da kann ich schon flott zur Sache gehen."

Aufgrund der langen Gerade vergleicht Rosberg die Strecke mit jener des USA-Grand-Prix': "Es ist ein wenig so wie in Indianapolis, mit der sehr langen Gerade und dem engen Infield. Man muss aus diesem Grund einen guten Kompromiss finden für viel Abtrieb im zweiten und dritten und wenig Abtrieb im ersten Sektor. Das wird mit Sicherheit nicht einfach."

Und wie könnte sich hier das Kräfteverhältnis unter den Teams verschieben? "Bei uns im Mittelfeld war es recht ausbalanciert, wir lagen in den vergangenen vier Rennen auf jeder Strecke immer vorn. Aber an der Spitze hat sich das schon gewendet, mal lag der eine vorn, mal der andere. In Bezug auf diese Strecke muss man sicherlich nach Indianapolis schauen und dort war McLaren-Mercedes das dominierende Team."

Der Williams-Pilot geht davon aus, dass man "ein gutes Wochenende" haben wird: "Unsere Leistung war zuletzt sehr gut, wir wollen bei diesem Rennen dort bleiben, wo wir im Moment stehen. Es wäre schön, ein paar Punkte zu holen. Und ich denke, dass wir dies tun können."