Nur 13 Minuten Freies Training in São Paulo

Wetterchaos in São Paulo: Ein schwerer Unfall von Romain Grosjean beendete im strömenden Regen das verkürzte Vormittagstraining

(Motorsport-Total.com) - 42 Minuten mussten die Formel-1-Fahrer warten, ehe es überhaupt losging - und dann war der "Spaß" nach 13 Minuten auch schon wieder vorbei: Bei strömendem Regen in São Paulo beendete ein schwerer Unfall von Romain Grosjean das stark verkürzte dritte Freie Training zum Grand Prix von Brasilien.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Land unter in São Paulo: Das dritte Freie Training dauerte nur 13 Minuten

Der Renault-Pilot kam in seiner fünften Runde in einer schnellen Linkskurve eingangs des zweiten Sektors von der Strecke ab, stieg auf einer Bodenwelle in der Wiese wie eine Rakete in die Luft und schlug anschließend in eine Leitplanke ein. Ein in der Nähe stehender Streckenposten kam mit dem Schrecken davon, die Session musste aber abgebrochen werden. Bei nur noch fünf Minuten Restzeit bedeutete das wegen der Bergungsarbeiten ein vorzeitiges Ende.#w1#

Auch Alonso neben der Strecke

Zuvor war an der gleichen Stelle schon Grosjeans Teamkollege Fernando Alonso (4./+ 0,943/5 Runden) ausgeritten. Schnellster war bei schwierigsten Bedingungen von der ersten Runde an Nico Rosberg (Williams-Toyota/9 Runden), der seine Bestzeit in mehreren Versuchen bis auf 1:23.182 Minuten herunterschraubte und sich konsequent vorbereitete, um gerüstet zu sein, falls es auch morgen im Rennen regnen sollte.

In der gleichen Sekunde wie Rosberg blieben mit Kazuki Nakajima (Williams-Toyota), Jenson Button (Brawn-Mercedes), Alonso und Adrian Sutil (Force-India-Mercedes) noch vier weitere Piloten, aber das Klassement hatte aufgrund des extremen Wetters - an den Einsatz von Intermediates anstelle von Full-Wets war nicht einmal zu denken - nicht allzu viel Aussagekraft, auch wenn alle 20 Fahrer mit einer Zeit in die Wertung kamen.


Fotos: Großer Preis von Brasilien, Samstag


Bis zum Beginn der Session um 11:42 Uhr Ortszeit hatte es wie aus Kübeln geregnet, sodass der Rettungshubschrauber nicht starten konnte. In den Boxen beteiligten sich sogar Stars wie Nick Heidfeld daran, das Wasser aus den Garagen zu kehren - und Rosberg erschrak gewaltig, als während eines TV-Interviews der Blitz in einen Masten einschlug. Durch diesen Blitzeinschlag wurde übrigens das Wetterradar der FIA außer Gefecht gesetzt.

Bedingungen zumindest erkundet

"Ich glaube, es müsste gehen, aber es ist an der Grenze", hatte Rosberg vor seinem ersten Run erklärt. Ein Qualifying ohne Freies Training wäre seiner Meinung nach "schwierig" gewesen, "weil du in Bedingungen gehst, wo du noch nie unterwegs warst - das Ganze noch dazu mit einem Auto, welches ganz anders ist als vergangenes Jahr. Du musst dich langsam ans Limit herantasten und du weißt nicht, wo die schwierigen Stellen, die Bäche und so weiter sind."

Heikki Kovalainen

Modetrend am Samstagmorgen in São Paulo: Warme Regenjacken! Zoom

Das Qualifying wird nun wie geplant um 19:00 Uhr MESZ beginnen. Die Teams haben nun also zwei Stunden Gelegenheit, um die Autos für nasse Bedingungen umzubauen und gegebenenfalls den Motor zu wechseln. Sollte es weiterhin so regnen, wird die Vergabe der Startplätze zur Lotterie - was Sebastian Vettel (15./Red-Bull-Renault/+ 3,865/4 Runden), der im Titelkampf auf ein Wunder hoffen muss, nur recht sein kann...