• 29.03.2009 14:44

Rosberg: "Das ging nach hinten los"

Gleich mehrere Probleme überwand der Williams-Pilot, doch der entscheidende Fehler warf ihn zurück: die weichen Reifen zu hart gefordert

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Nico, wie verlief der Saisonstart?"
Nico Rosberg: "Es hätte schon noch besser laufen können. Ich hatte immer Probleme mit den Reifen, wenn diese kalt waren, also beim Start und beim Restart nach der Safety-Car-Phase. Das war extrem schwierig, da mitzukämpfen und mit den anderen mitzuhalten. Dennoch waren wir immer noch in einer super Position, bis der erste Boxenstopp kam und uns ein Fehler unterlaufen ist. Da haben wir sehr viel Zeit verloren."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Melbourne, Albert Park Melbourne

Nico Rosberg: Wieder eine Lektion für das nächste Mal gelernt

"Dennoch waren wir am Ende immer noch in einer guten Position. Aber wir haben den Fehler gemacht, dass wir aus den weichen Reifen alles herausgeholt haben. Ich wollte vor Barrichello bleiben. Das ist uns gelungen, aber ich bin quasi Qualifyingrunden gefahren und die Reifen haben so abgebaut, dass es dann nur noch rückwärtsging."#w1#

Frage: "In Runde 17 war dann der erste Stopp. Was genau ist am linken Vorderrad passiert?"
Rosberg: "Ich weiß es nicht. Heute ist es mit den Felgenabdeckungen schwierig bei den Boxenstopps geworden. Da können öfter Probleme entstehen. Ich würde sagen, dass es damit zu tun hatte. Ich habe das Team aber noch nicht gefragt."

Tolles Spektakel dank neuer Regeln

Frage: "In Runde zehn kam es dann zum Zweikampf mit Kimi Räikkönen."
Rosberg: "Ja, das war schön, so an einem Ferrari vorbeizufliegen. Das bin ich aus dem letzten Jahr nicht gewohnt. Das ist aber auch den neuen Regeln zu verdanken. Alle neuen Regeln haben das Spektakel in der Formel 1 erhöht. Das war toll für die Formel 1 heute."

"Das war toll für die Formel 1 heute-" Nico Rosberg

Frage: "Wie viele Runden waren Sie mit den weichen Reifen am Ende noch konkurrenzfähig, denn irgendwann zogen ja zahlreiche Konkurrenten an Ihnen vorbei?"
Rosberg: "Da haben wir einen Fehler gemacht. Ich habe die weichen Reifen aufgezogen und habe wirklich ganz langsam und reifenschonend angefangen. Dann haben das Team und ich entschieden, alles zu versuchen, weil wir Barrichello noch schlagen konnten. Auf einmal war ich pro Runde eineinhalb Sekunden schneller, bin auch die schnellste Rennrunde gefahren."

"Dann ist der Reifen so was von kaputt gewesen, das ging wirklich nach hinten los. Das war sicher ein sehr, sehr großer Fehler. Aber das ist ein Erfahrungswert mehr und das nächste Mal werden wir das nicht so machen."

Frage: "Barrichello, den ihr ja schlagen wolltet, ist Zweiter geworden..."
Rosberg: "Es ist schade, aber es war die Entscheidung, die wir getroffen haben. In dieser Hinsicht war das eine Katastrophe. Wir haben schon im Training gesehen, dass der weiche Reifen komplett abfällt, besonders wenn man Qualifyingrunden damit fährt. Da haben wir einen großen Fehler gemacht."

Kaum KERS-Vorteile gespürt

Frage: "Warum seid ihr so früh auf die Reifen gewechselt."
Rosberg: "Das haben wir vorher ausgerechnet. Man weiß ja vorher genau, wie viel Sprit jeder hat. Wir haben das so ausgerechnet, dass, wenn wir den zweiten Stint länger machen, dann müssen wir beim ersten Stopp mehr Sprit einfüllen und ich stehe länger. Das war wegen des Reifenproblems nun ohnehin der Fall. Dann würde ich hinter eine Gruppe fallen und extrem viel Zeit verlieren. Deswegen waren wir bei der Länge des zweiten Stints limitiert, um vor ein paar Leuten zu bleiben, damit ich da meine schnellen Runden fahren kann. Der Kompromiss war, dass ich auf den weichen Reifen am Ende ein paar mehr Runden drauf hatte."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Australien


Frage: "Sind die KERS-Autos auf den Geraden überlegen?"
Rosberg: "Ich war überrascht und habe mir da Gedanken gemacht, auch als ich hinter Räikkönen war. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass ich gespürt habe, wenn er den Knopf gedrückt hat. Trotzdem konnte ich ihn ohne Probleme überholen. Ich glaube nicht, dass das so einen Riesenunterschied macht."

Frage: "Aber Räikkönen hatte die weichen Reifen zu diesem Zeitpunkt, die schon stark nachgelassen hatten."
Rosberg: "Ich weiß, aber ich konnte auch auf der Geraden mithalten. Ich hätte gedacht, dass wegen der zehn Prozent mehr Power mich nicht im Windschatten neben ihn setzen kann. Aber das ging trotzdem."