• 26.01.2006 12:37

  • von Fabian Hust

Rory Byrne kann es einfach nicht lassen

Obwohl er schon vor zehn Jahren von der Formel-1-Bühne abtreten wollte, wird Rory Byrne weiterhin für Ferrari arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Rund zehn Jahre ist es her, dass Ferrari-Rennleiter Jean Todt Rory Byrne anrief, und ihn bat, nach seiner Zeit bei Benetton zusammen mit Michael Schumacher bei Ferrari zu arbeiten, obwohl er gerade dabei war, sich in Thailand eine Tauchschule aufzubauen. Zehn Jahre später ist der Südafrikaner immer noch bei Ferrari und wird seinen Vertrag mit Ferrari ein weiteres Mal verlängern.

Titel-Bild zur News: Rory Byrne

Ab März 2007 geht für Rory Byrne die Familie vor Ferrari

Zwar ist der 62-Jährige nicht mehr Chefdesigner - den Job übernahm der Italiener Aldo Costa im vergangenen Jahr schrittweise - aber dennoch wird er dem Rennstall aus Maranello als Berater erhalten bleiben. Bis Februar 2007 wird er in Vollzeit tätig sein, danach nur noch stundenweise: "Auch wenn ich noch nichts unterschrieben habe, habe ich zugestimmt, meinen Vertrag um weitere zwei Jahre zu verlängern", so der studierte Chemiker gegenüber 'autosport.com'.#w1#

Vor allem in Bezug auf die umfangreich geplanten Reglementänderungen ab 2008, allen voran die Rückkehr von Slicks und die Einführung des CDG-Wings tut Ferrari gut daran, weiterhin auf die Dienste Byrnes zu setzen, immerhin haben von ihm entworfene Autos 99 Grands Prix gewonnen. Alleine Michael Schumacher fuhr in Byrne-Autos 80 Mal als Sieger über die Ziellinie.

Der Hobbyrennfahrer will sich ab dem kommenden Jahr primär um sein neues Leben mit seiner Frau Pornthip in Thailand konzentrieren. Seit 1998 ist er mit der Thai verheiratet, zwei Jahre später kam Sohnemann Sean zur Welt. An einem der schönsten Strände Phukets hat sich Byrne ein Stück Land gekauft und will dort ein Haus bauen. Den Plan einer Tauchschule hat er übrigens gestrichen: "Dazu habe ich als Familienvater nicht ausreichend Zeit, um das professionell aufzuziehen."

Der 248 F1 ist das erste "Aldo-Auto" und Rory Byrne vertraut seinem Nachfolger zu 100 Prozent: "Unsere Philosophien sind sich sehr ähnlich und ich kann ehrlich sagen, dass es nichts am Auto gibt, dem ich nicht zugestimmt habe. So gesehen war der Übergabeprozess sehr nützlich. Das 2005er Auto war grundsätzlich Aldos Auto, bei dem ich noch mehr überwacht habe, wohingegen er es dieses Jahr alleine entwickelt hat."

In Bezug auf die Resultate bei der Entwicklung des neuen Bolidens ist Byrne "sehr zufrieden": "Die Aerodynamik-Abteilung hat gute Arbeit geleistet. Es gab auf allen Gebieten einen guten Schritt nach vorn: Bei der Gewichtsreduzierung, sodass man mit mehr Ballast fahren kann, bei der Verbesserung der Effizienz des Materials, sodass es weniger Reibung gibt, generell überall. Sie haben alle gute Arbeit geleistet."