Ron Dennis will Michelin zum Weitermachen überreden
McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis kann sich vorstellen, dass Michelin trotz der Rücktrittsbekanntgabe in der Formel 1 weitermachen wird
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat Reifenhersteller Michelin am 14. Dezember vergangenen Jahres bekannt gegeben, dass man sich nach dem Ende der laufenden Formel-1-Saison aus der "Königsklasse des Motorsports" zurückziehen wird. Auslöser für den Ausstieg war zweifelsohne der nicht enden wollender Zwist mit dem Automobilweltverband FIA, der spätestens beim Skandalrennen in Indianapolis zum Vorschein kam.

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Ron Dennis würde sich freuen, wenn Michelin der Formel 1 treu bleibt
"Diese Entscheidung ist das Resultat tiefgreifender Unterschiede zwischen Michelins sportlicher Philosophie und der Art und Weise, wie die Formel 1 von der Sporthoheit reguliert wird. Es ist einfach kein klares und tragbares Umfeld mehr gegeben, um langfristige Investments zu rechtfertigen", begründete Konzernchef Edouard Michelin damals die Entscheidung. "Sollte sich die Formel 1 grundlegend ändern, so könnten wir uns aber vorstellen, unsere Dienste den Teams eines Tages wieder anzubieten."#w1#
McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis erklärte am Rande des ersten Formel-1-Rennwochenendes in Bahrain, dass er hofft, dass die Franzosen ihren Rückzug noch einmal überdenken: "Meiner Meinung nach hat Michelin sehr gute Arbeit geleistet und wir hätten gern, dass sie weitermachen", wird der Brite von 'crash.net' zitiert. "Ich denke, dass dies im Bereich des Möglichen ist."
Ein Wiedereinstieg in die Formel 1 wäre jedoch laut Reglement erst für 2008 wieder möglich, da die Frist der FIA für die kommende Saison am 31. Dezember 2005 abgelaufen ist - vorausgesetzt, es wird keinen Reifenmonopolisten geben. Sollte es schon 2007 - und nicht erst 2008 - nur noch einen Reifenhersteller in der Formel 1 geben, könnte Michelin als alleiniger Ausstatter der Formel 1 an den Start gehen.
Doch die Franzosen erklärten bisher immer, dass sie Wettbewerb als Grundvoraussetzung für ein Formel-1-Engagement ansehen. Die FIA wird den Reifenausrüster via Ausschreibung suchen, die besten Chancen wird derzeit Bridgestone eingeräumt: "Bridgestone hat offene Gespräche mit den Teams aufgenommen - mit uns auch", so Dennis. "Ich denke jedoch, dass es auch ein paar Hinweise darauf gibt, dass sich dies ändern könnte."

