• 01.07.2015 15:52

  • von Dominik Sharaf

Robert Kubica und die Formel 1: "Die Hoffnung stirbt nie"

Der Pole erklärt, unter welchen (unrealistischen) Bedingungen er in die Königsklasse zurückkehren könnte - Kritik an neuer Langsamkeit: "Nicht mehr so attraktiv"

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Weihnachten 2014 hatte Robert Kubica jegliche Formel-1-Ambitionen aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen aufgegeben und ein bis heute nicht näher bekanntes Jobangebot als Testfahrer ausgeschlagen. Am Status Quo hat sich in der Zwischenzeit wenig geändert, auch wenn sich der einzige polnische Rennsieger der Geschichte im Gespräch mit 'Sokolim Okiem' ein kleines Hintertürchen zur Königsklasse offen lässt: "Die Hoffnung stirbt nie, aber man sollte realistisch sein", so Kubica.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica sitzt derzeit im Rallye-Auto - und daran ändert sich wohl vorerst nichts Zoom

Problematisch sind für den früheren BMW- und Renault-Piloten kurvenreiche Kurse in einem Auto, das auf Abtrieb und aerodynamischen Grip setzt. "Wenn mir jemand sagen würde, 'Robert, nächste Saison fährst du in Monza', nehme ich zehn Kilo ab, die ich leider wieder auf den Hüften habe, und fahre das Rennen." Allerdings gibt es weder so viel Vorlaufzeit noch findet die gesamte Formel-1-Saison nur auf Highspeedkursen mit endlosen Geraden statt. Monaco oder Singapur sind eine andere Hausnummer.

Auch wenn Bedauern mitschwingt: Für Kubica ist die Königsklasse kein Traum ohne Makel. "Die Formel 1 ist etwas weniger attraktiv, weil sie langsamer geworden ist. Ich glaube aber nicht, dass sie ihre Attraktivität gänzlich eingebüßt hat", vergleicht der Mann aus Krakau. Kubica schätzt den Unterschied im Vergleich zu seiner aktiven Zeit von 2006 bis 2010 auf bis zu acht Sekunden pro Runde zu Rennbeginn.

Auch die physischen Anforderungen sind entsprechend gesunken, was wiederum für ein Comeback Kubicas sprechen würde. Er erinnert sich daran, dass Formel-1-Piloten eines Tages mit ihren Kräften noch haushalten mussten: "Als wir damals noch dreimal die Woche getestet haben, war man wirklich erschöpft. Da ist man schon mal drei Zehntelsekunden pro Runde langsamer gefahren, um zu verschnaufen", so Kubica.


Fotos: Lorenzo-Bandini-Trophäe für Robert Kubica


Kubica laboriert weiter an den Folgen eines Crashs Anfang 2011 in Italien, insbesondere diverse Bewegungseinschränkungen an Hand und Arm. Hinzu kommen psychologische Barrieren, die nach einem DTM-Test für Mercedes mitverantwortlich dafür waren, dass der 30-Jährige nicht in die Serie einstieg. Derzeit ist er in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) unterwegs, seine Zukunft steht nach durchwachsenen Leistungen aber in den Sternen.

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