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  • 06.09.2014 20:42

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Ricciardos Trost: "Showruns furchteinflößender als Rennen"

Daniel Ricciardo spielt den Showrun-Fauxpas von Max Verstappen herunter und glaubt, dass der Niederländer auch in der Formel 1 Erfolg haben kann

(Motorsport-Total.com) - Dass Toro Rosso das Juniorteam von Red Bull ist, ist bekannt, doch ab der kommenden Saison muss das Wort Junior noch einmal dick unterstrichen werden, denn mit Max Verstappen kommt ein 17-Jähriger in die Formel 1, der zuvor gerade einmal eine Saison in der Formel-3-Europameisterschaft als Erfahrungsgrundlage vorweisen kann. Im Fahrerlager wird die Entscheidung von Red Bull daher bislang kritisch beäugt.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen beschädigte bei einer Demo das Auto, Ricciardo hat Verständnis Zoom

Am vergangenen Wochenende goss Verstappen dann noch Wasser auf die Mühlen der Kritiker, als er bei einem Demoevent die Kontrolle über seinen Boliden verlor und sich an der Barriere den Frontflügel beschädigte. An sich ist der Fauxpas keine große Sache, ist er doch zuvor auch Pastor Maldonado oder Kamui Kobayashi passiert. Doch die Diskussionen um den Niederländer werden darum nicht abreißen.

Ex-Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo hat jedoch Verständnis für das kleine Missgeschick und macht sich keine Sorgen deswegen: "Ich bin sicher, dass er sich auf der Rennstrecke viel wohler fühlen wird. Manchmal können die Showruns ein wenig furchteinflößender sein als das Rennen an sich", erklärt der Australier im Rahmen des Italien-Grand-Prix. "Rennfahren ist für uns etwas natürlicher als Donuts zu drehen."

Dass der Niederländer mit seinem jungen Alter Probleme bekommen wird, das Auto unter Kontrolle zu bekommen, glaubt Ricciardo nicht: "Da die Autos physisch etwas einfacher zu fahren sind, wird es keine große Hürde für ihn darstellen", sagt er und betont, dass ein Formel-1-Bolide im Gegensatz zu seinen kleineren Verwandten lediglich "mehr Energie aus dir zieht, weil du dich besser konzentrieren musst."

Als Ricciardo 2012 zu Toro Rosso kam, hatte er bereits eine halbe Saison bei HRT Erfahrung sammeln können, doch natürlich erinnert auch er sich an den Anfang und hat ein paar Tipps für Verstappen: "Ich weiß, dass man offen zu jedem seiner Meinung sein muss. Man muss wie ein Schwamm sein und alles aufsaugen, was man kann. Dann muss man filtern, was man nutzen kann und was nicht", so der Red-Bull-Pilot.


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

Sollte Verstappen das beherzigen, dann könne er auch in der Formel 1 Erfolg haben: "Ich denke, fahrerisch und speedmäßig wird er okay sein", so Ricciardo. "Aber dann geht es um die letzten zwei oder drei Zehntel, bei denen man sieht, ob er es wirklich draufhat oder nicht." Den Beweis tritt Verstappen 2015 in Melbourne an, wenn er erstmals Teil eines Formel-1-Rennens sein wird.