• 14.05.2013 11:42

  • von Timo Pape

Ricciardos roter Bulle in Spanien zu inkonstant

Daniel Ricciardo hadert nach dem Rennen in Barcelona mit einem WM-Punkt für sein Toro-Rosso-Team, denn sein launisches Auto verhinderte ein noch besseres Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo und sein Toro-Rosso-Team verlassen Spanien mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Zwar holte der Australier am Sonntag letzten Endes "nur" Rang zehn, konnte während dem Grand Prix dennoch einige Akzente setzten dank der überraschend guten Pace seines Boliden. "Zur Mitte des Rennens hatte ich die Hoffnung, dass ich noch mehr erreichen könnte. Wir sind in einer Situation, wo wir im Rennen um die Plätze sieben und acht kämpfen können. Leider ist das in Barcelona nicht ganz aufgegangen", so der 23-Jährige gegenüber 'Servus TV'.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo nachdenklich - trotz seines guten Rennens in Barcelona Zoom

Ein Highlight des Wochenendes dürfte für den Toro-Rosso-Piloten auch das Überholmanöver gegen Ex-Weltmeister Lewis Hamilton gewesen sein: "Ich war selbst etwas verwirrt in dem Moment. Mir war nicht klar, ob er schon an der Box war. Ich bin dann an ihm vorbei - ob das an dieser Stelle ein Hamilton ist oder ein anderer Fahrer, das macht keinen Unterschied." Red-Bull-Teamchef Christian Horner weiß allerdings, wie der Australier tickt: "Der hatte aber trotzdem sicherlich ein Grinsen im Gesicht. Daniel grinst immer."

Trotzdem blickt Ricciardo mit gemischten Gefühlen auf das Rennen zurück: "Ich freue mich über den Punkt, aber ein bisschen enttäuscht bin ich auch, denn das Auto hat das Potential, noch weiter vorne zu landen. Wenn wir nur wüssten, wie wir das abrufen." Sein STR8 habe während des Rennens buchstäblich eine dramatische Entwicklung durchlaufen. "Ich war mit der Balance im ersten Stint nicht zufrieden, sogar verärgert, weil ich wusste, dass da mehr Potential war", so der Australier. Im Laufe des Rennens wurde der Toro Rosso dann immer schneller, Ricciardo überholte einige Autos vor ihm, fuhr in die Top-10: "Ich überholte Leute, anstatt selbst kassiert zu werden. Da sah es aus, als könnten wir ziemlich weit nach vorne fahren", erinnert er sich.


Fotos: Großer Preis von Spanien


Leider war die gute Pace des Autos aus Toro-Rosso-Sicht nur von kurzer Dauer: "Es gibt es Fenster, in dem unser Auto schnell ist, sehr schnell, aber das ist sehr klein. In der Mitte des Rennens kamen wir in dieses Fenster, aber am Anfang und Ende waren wir ziemlich weit davon entfernt", so Ricciardo. "Wir müssen nun verstehen, wie wir in dieses Fenster hinein kommen und es hoffentlich größer machen." Man habe zum Glück viele Daten sammeln können, die beim Verständnis des Autos helfen werden.

"Es gibt es Fenster, in dem unser Auto sehr schnell ist, aber das ist sehr klein." Daniel Ricciardo

"Das Rennen hat gezeigt, dass wir nah dran sind, aber noch nicht ganz da", resümiert der Wahlösterreicher, "Es war eine großartige Antwort auf das Debakel von Bahrain." In England wartet nun erstmal seine Familie auf ihn, die für einen Besuch aus dem heimischen Australien angereist ist. Trotzdem wird sich Ricciardo auf das kommende Rennen in zwei Wochen vorbereiten: "Ich werde die Zeit zwischen den Trainingssessions mit ihnen genießen. Und wenn mich das nicht komplett beschäftigt, werde ich mich auch dem Monaco-Rennen widmen." Ein bisschen zufrieden ist er dann aber doch mit der bisherigen Saison: "Ich habe jetzt schon fast so viele Punkte wie im vergangenen Jahr."