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Ricciardos Achillesferse? Die Starts

Daniel Ricciardo ist mit seiner persönlichen Entwicklung in dieser Saison hochzufrieden, erkennt aber speziell bei den Starts noch Raum für Verbesserungen

(Motorsport-Total.com) - Dass Red Bull in dieser Saison gegenüber Mercedes meist das Nachsehen hatte, ist bekannt. Der Rückstand des Weltmeisterteams der Jahre 2010 bis 2013 auf die Silberpfeile war weniger auf das Chassis als vielmehr auf den Antrieb zurückzuführen. Der V6-Turbo von Renault reicht bei weitem nicht an die Performance des Mercedes-Triebwerks heran.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo kann mit seinen Leistungen zufrieden sein, aber ... Zoom

Erfolgserlebnisse gelangen Red Bull dennoch: So gewann Daniel Ricciardo die Grands Prix von Kanada, Ungarn und Belgien und hatte bis zum vergangenen Wochenende in Austin noch theoretische Titelchancen. Der Australier schlug immer dann eiskalt zu, wenn sich die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg entweder selbst im Weg standen (Belgien) oder aber von der Technik (Kanada) beziehungsweise den äußeren Umständen wie Safety-Car-Phasen (Ungarn) genarrt wurden.

Rang drei in der Fahrerwertung ist Ricciardo trotz "Abu Double" kaum noch zu nehmen. Entsprechend zufrieden äußerte sich der Australier nicht erst einmal über seine erste Saison in Milton Keynes. Eine der wenigen Achillesfersen in Ricciardos Saison 2014 waren die Starts. Beim Erlöschen des Rotlichts der Ampel verlor der Red-Bull-Pilot regelmäßig Positionen, so auch am vergangenen Wochenende in Austin.

"Einen sauberen Start hinzulegen, ist nicht so einfach. Es ist unglaublich schwierig, die Abläufe hundertprozentig perfekt hinzukriegen, auch aus Sicht des Fahrers", erklärt Ricciardo und erinnert sich: "Wenn ich an meine Zeit bei Toro Rosso zurückdenke, dann waren meine Starts sicher auch nur durchschnittlich. In der World-Series waren meine Starts richtig gut, in der Formel 1 habe ich den Dreh noch nicht so ganz raus."

Start zum Grand Prix der USA 2014 in Austin

... bei den Starts wie hier in Austin verliert der Australier regelmäßig Positionen Zoom

Doch bei Red Bull sucht man die Schuld für die Positionsverluste bei den Starts in dieser Saison nicht allein bei Ricciardo, wie dieser mit Nachdruck betont: "Vorige Woche hatte ich wieder einmal das Gefühl, dass der schlechte Start mein Fehler war. Doch das Team gibt mir wiederholt zu verstehen, dass wir es gemeinsam besser machen können. Es ist eine Kombination verschiedener Dinge, die wir versuchen, in den Griff zu kriegen."

Die Starts einmal außen vor gelassen, ist Ricciardo mit seiner Entwicklung im Verlauf der zurückliegenden zwölf Monate sehr zufrieden. "Ein Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Vor einem Jahr noch konnte ich das Podium noch nicht mal sehen", wird der Australier von 'auto motor und sport' zitiert. Inzwischen fühle sich ein Podestplatz schon "normal" an, wie der 25-Jährige selbst leicht überrascht betont.

Als richtungsweisend im Zusammenhang mit seinen persönlichen Fortschritten betrachtet Ricciardo rückblickend die Rennwochenenden in Bahrain und Monaco: "In Bahrain habe ich den ersten Schritt gemacht. Ich war schnell im Training und im Rennen, ich habe gezeigt, dass ich überholen und die Reifen schonen kann." Sieben Wochen später habe er im Fürstentum an der Cote d'Azur "im ersten Freien Training zum ersten Mal gespürt, was ich mit dem Auto machen muss, um schneller zu werden". Weitere zwei Wochen später folgte in Kanada der erste Sieg.