• 01.07.2014 16:27

  • von Timo Pape

Ricciardo: Motorendefizit bedeutet Talentverschwendung

Daniel Ricciardo will eigentlich nichts kritisieren, tut es aber doch - Zu tief sitzt der Frust darüber, dass er durch Renault völlig unnötige Zeit im Rennen verschenkt

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hatte beim Heimspiel in Österreich nur wenig Grund zur Freude: Sebastian Vettel ereilte einmal mehr der Defektteufel, und auch Daniel Ricciardo, der zuvor in Kanada noch seinen ersten Formel-1-Sieg hatte feiern dürfen, kam nicht über Platz acht hinaus. Der Grund: Auf den langen Geraden des Red-Bull-Rings hatten jene Teams mit Mercedes-Aggregaten deutliche Geschwindigkeitsvorteile. Die Renault-befeuerten "Bullen" kamen einfach nicht hinterher - zum Ärger von Ricciardo.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen, Daniel Ricciardo

Red Bull hat im Duell auf der Geraden praktisch keine Chance gegen Mercedes Zoom

"Versteht mich nicht falsch, aber es ist wirklich frustrierend, weil der große Unterschied sich auf den Geraden abspielt, auf denen du keinerlei Talent brauchst", wettert der Australier gegenüber 'Crash.net'. "Da schmeißt du dein Talent für nichts weg. Jeder kann ins Auto hüpfen - sofern man keine Angst hat, 300 km/h zu fahren - und einfach Vollgas auf der Geraden geben. Da verschenkst du Zeit für nichts, das ist das Frustrierende daran."

Sein Teamchef Christian Horner hatte kürzlich sowohl die Performance als auch die Haltbarkeit der Renault-Antriebseinheiten als "unakzeptabel" bezeichnet, schließlich hat sich das Motorendefizit seit Saisonstart nicht wirklich signifikant verkleinert. "Red Bull investiert viel Zeit und Geld, um ein schnelles Auto in den Kurven zu entwickeln, und das wird einfach so auf den Geraden weggewischt", ärgert sich Ricciardo.

"Red Bull investiert viel Zeit und Geld, um ein schnelles Auto in den Kurven zu entwickeln, und das wird einfach so auf den Geraden weggewischt." Daniel Ricciardo

Die Kritik will er jedoch lieber den anderen überlassen: "Ich bin immer noch neu in diesem Team und werde mich nicht an einer Schlammschlacht beteiligen, indem ich sage, es sei nicht so, wie es sollte. Es gibt andere, die das tun können; ich fahre einfach mit dem, was mir zur Verfügung steht." Zumindest erhofft sich Ricciardo vom Streckenlayout in Silverstone ein besseres Resultat: "Ich denke, wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden die ein solides Platz-zwei-Team sein."