Ricciardo: "Für die Ehrlichkeit kann man Webber nicht hassen"

Daniel Ricciardo wird Landsmann Mark Webber 2014 bei Red Bull nachfolgen - Er spricht über seine Erinnerungen an dessen Karriere und deren Verhältnis

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo stammt aus einem Formel-1-begeisterten Umfeld - sein Vater war stets ein großer Ferrari-Fan, und die Formel-1-Rennen waren im Hause Ricciardo in Perth am Sonntagabend ein Pflichttermin. Und so bekam der nun 24-jährige Toro-Rosso-Pilot auch die Karriere seines Landsmannes Mark Webber, den er kommende Saison im Red-Bull-Team ersetzen wird, hautnah mit.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo (re.) hat großen Respekt vor Vorgänger Mark Webber Zoom

Ricciardo war zwölf Jahre alt, als er das Formel-1-Debüt Webbers in Melbourne miterlebte - für ihn die "beste Erinnerung" an die Karriere seines Vorgängers. Der saß damals im Minardi - das Vorgängerteam von Ricciardos Toro-Rosso-Rennstall, das stets am Ende der Startaufstellung zu finden war.

Sensationsdebüt und Mercedes-Flugshow als prägende Momente

"Er hat versucht, sich gegen Salo zu verteidigen und hatte dabei das ganze Publikum auf seiner Seite", erinnert sich Ricciardo mit leuchtenden Augen. Webber lag damals in einem turbulenten Rennen mit vielen Ausfällen wenige Runden vor Schluss sensationell auf Platz sechs und musste sich gegen den heranstürmenden Toyota-Piloten Mika Salo wehren, dessen Werksteam ein deutlich größeres Budget zur Verfügung hatte.

Paul Stoddart und Mark Webber auf dem Podium

Australien steht 2002 Kopf: Stoddart und Webber in Feierlaune Zoom

Es war ein Kampf David gegen Goliath, den Webber gewann, weil sich Salo drehte - der "Aussie" holte sich damit im ersten Formel-1-Rennen den ersten Punkt. Sein damaliger Teamchef, der Australier Paul Stoddart, und Webber feierten den Erfolg wie einen Sieg und sorgten "Down Under" für eine Formel-1-Euphorie.

Ein für Ricciardo prägender Moment aus Webbers bisheriger Karriere war auch "sein großer Crash im Mercedes" in Le Mans 1999, als das Auto beim Hinterherfahren eines anderen Boliden Unterluft bekam, abhob und einen Luftstand von mehreren Metern erreichte, ehe es krachte. "Das ist keine gute Erinnerung", beschreibt Ricciardo den Horrorcrash.

Känguruh am Tisch

Es gab auch viele positive Momente wie "der erste Sieg mit einer Durchfahrtsstrafe" auf dem Nürburgring 2009 - "auch Silverstone 2010 war ein guter Sieg." Ricciardo und Webber verstehen sich gut, beste Freunde sind sie aber nicht - vermutlich auch wegen des großen Altersunterschieds. "Abseits der Strecke war ich ein paar Mal mit ihm Abendessen und habe ein bisschen Zeit mit ihm verbracht", gibt der Toro-Rosso-Pilot Einblicke.

"Mark war gut für den Sport." Daniel Ricciardo

Die gemeinsame Herkunft schweißt jedoch zusammen. "In einem Jahr haben wir den 'Australia Day' (australischer Nationalfeiertag am 26. Januar, Anm. d. Red.) zusammen in Großbritannien verbracht. Irgendjemand hatte Känguru am Tisch...", lacht Ricciardo. Er schätzt den Landsmann für seine Authentizität: "Jeder erinnert sich an ihn wegen seiner Ehrlichkeit. Manchmal war er nicht politisch korrekt, aber er sagt, was er fühlt. Ich denke nicht, dass man ihn dafür hassen kann. Viele Leute mögen und respektieren das. Ich denke, er war gut für den Sport."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!