• 31.07.2011 21:35

  • von Marco Helgert

Ricciardo fasst Fuß, Liuzzi mit Problemen

Daniel Ricciardo zeigte auf dem Hungaroring eine ansprechende Leistung, während Vitantonio Liuzzi zum Dauergast an der Box wurde und einige Probleme hatte

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo brauchte etwas Zeit, um sich in der neuen Rolle als Stammfahrer zurechtzufinden. In Ungarn kam der HRT-Pilot von Anfang gut zurecht, rückte seinem Teamkollegen Vitantonio Liuzzi in den Trainings bereits nach auf die Pelle. Im Rennen hatte der Italiener früh einen Dreher nach Fremdeinwirkung und danach keine gute Balance mehr - Rang 20 am Ende. Ricciardo hingegen fuhr das Rennen konstant durch und konnte so profitieren, als sich Jerome D'Ambrosio in der Boxengasse drehte. Der Australier kam so am Marussia-Virgin-Piloten vorbei auf Rang 18.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Voller Einsatz: Daniel Ricciardo brachte den HRT gut über die Distanz

"Das war ein anstrengendes Rennen", so Liuzzi. "Wir hatten einen guten Start, als ich ausgangs der Schikane von hinten getroffen und in einen Dreher geschickt wurde. Ich habe viel Zeit verloren und die Balance des Autos war nicht ideal. Der Setup für die feuchten Bedingungen war eher ein Ratespiel, weil die Trainings zuvor trocken waren."

Wie schon im Training flog Liuzzi ein Teil des Frontflügels weg. "Das Problem mit dem Frontflügel trat wieder auf, auch das mit den Vorderreifen. Wir haben dadurch viel verloren", fährt er fort. "Wir haben die Nase und die Reifen zwar gewechselt, aber ich hatte weiter massives Untersteuern. Wir wechselten auf Intermediates als der Regen kam und zurück auf die weichen Reifen danach. Aber die Balance wurde nicht viel besser. Wir wussten schon vorher, dass das Rennen hier schwierig sein würde. Aber wir haben gekämpft. Nun freuen wir uns auf die Sommerpause, in der wir an den Updates für Spa arbeiten müssen."

"Insgesamt bin ich zufrieden mit meinem Rennen, das beste Ergebnis der drei Rennen von mir", so Ricciardo. "Während des Rennens war ich mir nicht sicher, wo genau ich mich befinde, weil viele der anderen Autos einige Boxenstopps machten. Ich wusste daher nicht, wie ich mich schlug. Gegen Ende hatte ich eine gute Balance und konnte guten Zeiten abspulen. Aber es gibt sicher Dinge, die ich noch besser hätte machen können. Wir können also noch besser werden."

"Dennoch fühle ich, dass wir gute Fortschritte machen", fährt er fort. "Von Silverstone zum Nürburgring war es schon ein großer Schritt und diesmal ist uns wieder ein gutes Stück gelungen. Ich möchte vor unseren Hauptgegnern fahren und zeigen, dass ich das über die Distanz halten kann. Das Positivste von heute ist, dass wir die Entscheidungen der Boxenstopps richtig getroffen haben. Das müssen wir so weitermachen. Aber dieses Rennen lässt mich versöhnlich in die Sommerpause gehen."


Fotos: HRT, Großer Preis von Ungarn


"Ungarn ist traditionell ein langes Rennen und heute war es wegen der wechselhaften Bedingungen noch schwieriger", so Teamchef Colin Kolles. "Es war wichtig, bis zum Ende auf der Piste zu bleiben. Liuzzi hatte früh ein Problem und viel ganz ans Ende zurück. Die Stopps verliefen gut, leider hatte Tonio hatte mehr Stopps und einen Nasenwechsel."

Das Fazit fiel für den Deutschen dennoch positiv aus. "Es war ein schwieriges Rennen, in dem der Regen von Zeit zu Zeit wieder aufkam, aber wir hielten das gesamte Rennen über eine ordentliche Pace", fährt er fort. "Positiv ist auch, dass Daniel seine beste Position bisher einfuhr. Es war sein drittes solides Rennen in Folge. Er ist ein schneller Lerner. Wir freuen uns nun auf ein paar Updates für Spa und Monza, die eine andere Aerodynamikkonfiguration brauchen."