Ricciardo bald Teamchef? "Nicht sicher, ob ich klug genug bin"

Daniel Ricciardo kann sich eine Rolle als Teamchef eines Formel-1-Teams derzeit nur schwer vorstellen, zumindest kann er beim Kartsport schon einmal üben

(Motorsport-Total.com) - Wechselt Daniel Ricciardo nach seiner aktiven Motorsportkarriere auf die andere Seite der Boxenmauer und löst etwa seinen Vorgesetzten Christian Horner als Teamchef bei Red Bull ab? Zwar ist das in der Formel 1 kein gängiges Szenario, doch schon Alain Prost hat gezeigt, dass man vom Cockpit auch an den Kommandostand wechseln kann - wenn auch in seinem Fall mit deutlich weniger Erfolg.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Ricciardo will lieber selbst schwitzen als andere für ihn schwitzen lassen Zoom

Dass man auch eine Nummer kleiner anfangen kann, sieht man etwa an Ralf Schumacher, der in der Formel 4 ein eigenes Team betreibt. Ricciardo ist sogar noch eine Stufe tiefer gegangen und hat vor zwei Jahren sein eigenes Kartteam "Ricciardo Kart" mit Unterstützung von Birel ART ins Leben gerufen. Beim WM-Finale in Bahrain im November war der Australier sogar anwesend, um seine Jungs zu unterstützen - allerdings zum ersten Mal.

"Ich würde gerne öfter dabei sein, aber ich bin mit allen im Team stets in Kontakt", betont er. Echte Teamchef-Tätigkeiten gehören dabei jedoch nicht zu seinem Alltag. Zwar halte das Team etwa bei der Fahrerauswahl stets Rücksprache mit dem Formel-1-Star, doch am Ende vertraut Ricciardo auf die Entscheidung seiner Verantwortlichen. "Hinter den Kulissen packe ich aber auch ein bisschen an", so Ricciardo weiter.

"Als ich vergangenes Wochenende beim Team war, da bin ich nicht nur herumspaziert und habe mir gedacht, mein Name steht auf diesem Kart, sondern habe mich ernsthaft damit beschäftigt", betont er, dass er das Projekt ernst nimmt, auch wenn der Spaß für ihn im Vordergrund steht. "Es hat mich wirklich interessiert, was die Fahrer über die Karts denken, was man verbessern kann, ich war wirklich neugierig."

Doch vorerst will sich der Red-Bull-Pilot eher im Hintergrund aufhalten. Ob er irgendwann einmal Teamchef werden will, darüber habe er noch nicht nachgedacht: "Das ist sehr weit weg", sagt er und will sich vorerst auf seine Rennkarriere konzentrieren. Ausschließen möchte er den Posten am Kommandostand jedoch nicht. "Jetzt mache ich aber nur kleine Schritte", so Ricciardo.

Übrigens: In die Fußstapfen von Alain Prost zu treten und ein Formel-1-Team zu übernehmen, das traut er sich nicht so wirklich zu. "Ich bin nicht sicher, ob ich klug genug bin", winkt er ab und legt entsprechende Pläne erst einmal beiseite. Vorerst muss sein eigenes Kartteam diesbezüglich reichen: "Hoffentlich werde ich lange beteiligt sein."

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