• 08.09.2005 16:57

  • von Franziska Beetz

Riccardo Patrese: Gestern, heute, morgen

Nach 17 Jahren in der Formel 1 und einer langen Abstinenz vom Rennsport kehrt Riccardo Patrese im Oktober in das Cockpit zurück

(Motorsport-Total.com) - Riccardo Patrese, der von 1977 bis 1993 Pilot in der Formel 1 war und mit 256 gefahrenen Grands Prix den zahlenmäßigen Weltrekord hält, wird im Rahmen der 'Grand Prix Masters'-Serie in das Cockpit zurückkehren. Die Premiere der Rennserie, bei der ehemalige Formel-1-Fahrer und Stars wie Alain Prost, Emerson Fittipaldi, Alan Jones oder Nigel Mansell in einheitlichen Boliden antreten sollen, wird am 13. Oktober im südafrikanischen Kyalami begangen.

Titel-Bild zur News: Riccardo Patrese und Mark Webber

Ex-Formel-1-Pilot Riccardo Patrese gemeinsam mit Mark Webber

Der Italiener Patrese zeigt sich hoch motiviert: "Obwohl ich für mehr als ein Jahrzehnt keine Rennen mehr gefahren bin, wurde ich kürzlich zum 'Goodwood Festival of Speed' eingeladen und genoss es sehr, wieder hinter dem Steuer zu sitzen." Dann kam die Möglichkeit, an den GP-Masters teilzunehmen. Patrese als Langzeitphänomen der Formel 1 dürfte dabei schon all seinen zukünftigen Kollegen begegnet sein:#w1#

"Als ich anfing, fuhr ich Rennen gegen Piloten wie Emerson Fittipaldi und gegen Ende meiner Karriere waren es dann Menschen wie Nigel Mansell oder Alain Prost. Die Aussicht, gegen solche Größen anzutreten, finde ich sehr aufregend. Sie alle sind alte Freunde und ich freue mich einfach darauf", schwärmt der 51-Jährige, der ergänzt: "Es wird interessant werden, zu beobachten, wie die einzelnen Fahrer sich der neuen Herausforderung annähern."

"In ihrer Blütezeit sagten Fahrer wie Nigel Mansell oder Alain Prost einfach das, was sie dachten." Riccardo Patrese

Einen Vergleich der neuen Rennserie mit der Formel 1, wie er sie selbst erlebt hat, ist in Patreses Augen nur schwer zu ziehen: "Die Formel 1 an sich hat sich in den 17 Jahren meiner Teilnahme schon stark verändert, was einen Vergleich sehr schwierig macht", so der Italiener. "Um ehrlich zu sein, ziehe ich die Formel 1 meiner Tage der heutigen vor." Dies bedeute allerdings nicht, dass die Königsklasse heute schlechter sei als damals, sie sei lediglich anders.

"Aber ich denke, dass die 'Grand Prix Masters' künftige Erfolge den Fahrern zu verdanken haben wird", erklärt er weiterhin. Diese Fahrer seien unglaublich charismatisch. "In ihrer Blütezeit sagten Fahrer wie Nigel Mansell oder Alain Prost einfach das, was sie dachten - und das war normalerweise etwas, was die Menschen auch hören wollten. Die Menschen hörten ihnen zu, weil sie wichtige Dinge zu sagen hatten, während heute die Fahrer schon eher ein Blatt vor den Mund nehmen."