• 31.01.2008 16:28

Rey-Interview: Formel 1 als PR-Werkzeug

Renault-Teampräsident Bernard Rey beleuchtet im Interview, warum die Formel 1 mit all ihren Aktivitäten so wichtig für den Automobilhersteller ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bernard, 2007 war ein schwieriges Jahr für das Team. Was sind eure Ziele für 2008?"
Bernard Rey: "Wir erwarten, dass das Team wieder seine angestammte Position einnimmt, nämlich an der Spitze des Feldes. Das ist das Ziel mit dem neuen Auto. Technisch gesehen haben alle hart gearbeitet, um die Probleme aus dem Vorjahr zu überwinden. Fahrerseitig ist die Rückkehr von Fernando Alonso ein wichtiger Schub. Es herrscht wieder Optimismus im Team und bei Renault."

Titel-Bild zur News: Bernard Rey

Bernard Rey ist seit September Flavio Briatores direkter Vorgesetzter bei Renault

Frage: "Du füllst die Position als Teampräsident seit September 2007 aus. Wie schätzt du das Team ein?"
Rey: "Die finanzielle Aussicht ist positiv. Die Investmentpläne des Teams sind solide und wir haben vor Beginn der neuen Saison erhöhtes kommerzielles Interesse registriert. Auf professioneller Ebene bin ich extrem beeindruckt von der Herangehensweise des Teams. Ihre Hingabe ist einmalig, die Moral war auch in schwierigen Zeiten immer da und sie haben sich ehrgeizige Ziele für die bevorstehende Saison gesetzt. Das Team ist der Beweis für Renaults Fähigkeit, auf höchstem Niveau Leistung zu bringen und Erfolg zu haben."#w1#

Win on Sunday, sell on Monday

Frage: "Bei Renault hört man immer, dass der Return of Investment in der Formel 1 maximiert werden muss. Kannst du erklären, wie ihr das erreichen wollt?"
Rey: "Die Formel 1 ist einer der wichtigsten Pfeiler der weltweiten Verkäufe und Marketingstrategien von Renault. In nicht traditionellen Märkten ist die Formel 1 ein mächtiges Werkzeug, um Markenbewusstsein zu schaffen - Renaults Verkaufszahlen außerhalb von Westeuropa sind 2007 um 16,5 Prozent gestiegen."

"Renaults Verkaufszahlen außerhalb von Westeuropa sind 2007 um 16,5 Prozent gestiegen." Bernard Rey

"Unser Status als eines der weltweit führenden Rennteams beweist, dass Renault Fahrzeuge bauen kann, die Leistung, Zuverlässigkeit und Hightech liefern. Um das Maximum aus dem Formel-1-Engagement herauszuholen, müssen unsere Autos diese drei Werte in sich tragen - und 2008 werden wir neue Modelle vorstellen. Insgesamt gesehen ist die Formel 1 ein sinnvolles und profitables Investment für Renault."

Frage: "Ihr investiert auch in andere PR-Aktivitäten wie die Renault-F1-Roadshow..."
Rey: "Beobachter haben das Roadshow-Programm als das kosteneffizienteste PR-Tool im Sport bezeichnet - und das sagt eigentlich alles. Es ist ein fantastischer Hebel, um in Märkten in die Berichterstattung zu kommen, in denen kein Rennen ausgetragen wird. In Mexiko-City haben im Vorjahr hunderttausende Menschen gesehen, wie unser Formel-1-Auto die Hauptstraße der Stadt runterdonnerte. Viele dieser Menschen sind potenzielle Renault-Kunden und -Partner - und über die Medien erreichen wir mit diesen einzigartigen Events Millionen von Menschen. Diese Events waren universell erfolgreich, daher werden wir damit 2008 in neue Märkte expandieren."

Renault ist pro Budgetobergrenze

Frage: "Kosteneffizienz ist in der Formel 1 ein wichtiges Thema, für 2009 wird die Einführung einer Budgetobergrenze diskutiert. Wie steht Renault dazu?"
Rey: "Unsere Erfolge in den vergangenen Jahren demonstrieren, dass Renault bereit ist, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um erfolgreich zu sein. Gleichzeitig glauben wir aber, dass die Formel 1 kosteneffizienter werden muss. In der Vergangenheit haben wir mit der FIA kooperiert, um das zu erreichen. Wir halten eine Budgetobergrenze für eine gute Lösung. Das würde die am besten gemanagten und die effizientesten Teams belohnen und gleichzeitig die Ausgaben auf einem vertretbaren Niveau halten."

"Wir halten eine Budgetobergrenze für eine gute Lösung." Bernard Rey

Frage: "Die FIA möchte die Formel 1 auch zum Vorreiter für Umwelttechnologien in der Automobilbranche machen. Unterstützt Renault diese Initiativen?"
Rey: "Renault hat bei Umweltthemen eine Führungsposition eingenommen, indem wir uns vorgenommen haben, 2008 eine Million Fahrzeuge zu verkaufen, die weniger als 140 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Ein Drittel davon soll sogar weniger als 120 Gramm ausstoßen."

"Wir halten es für völlig logisch, dass man die Formel 1 nutzt, um neue Technologien zu promoten, die die Energieeffizienz von Straßenfahrzeugen verbessern könnten, und wir wollen die Öffentlichkeit auf diese Lösungen aufmerksam machen. Das geht einher mit den Werten Hightech, Performance und Zuverlässigkeit, die diesen Sport ausmachen. Die Einführung von KERS im Jahr 2009 ist ein wichtiger Schritt. Dieses Projekt wird die besten technologischen Ressourcen der Renault/Nissan-Allianz zur Schau stellen."

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