Rennstrecke nicht verlassen: Otmar Szafnauer dementiert Gerüchte

Otmar Szafnauer macht sich nach seinem Alpine-Abschied "Sorgen um all die wunderbaren Mitarbeiter" und räumt mit einem Gerücht aus Spa auf

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Belgien am Wochenende war Otmar Szafnauers letzter als Formel-1-Teamchef bei Alpine. Bereits am Freitag hatte der Rennstall angekündigt, sich pünktlich zur Sommerpause von dem 58-Jährigen zu trennen. In Spa werde er seine Aufgaben als Teamchef aber noch erfüllen, hieß es.

Titel-Bild zur News: Otmar Szafnauer

Otmar Szafnauers Tage als Teamchef bei Alpine sind endgültig gezählt Zoom

Medienberichten zufolge soll Szafnauer die Strecke jedoch vor dem Rennen verlassen haben. Darauf angesprochen sagt er gegenüber 'Sky': "Das ist das Schöne an der Formel 1, die Leute erfinden Dinge und überall gibt es Fake News."

"Ich habe die Strecke nicht verlassen, ich war hier die ganze Zeit. Ich war am Kommandostand, habe bei den Strategieentscheidungen geholfen und gewährleistet, dass wir ein paar gute Punkte holen", versichert der geschasste Alpine-Teamchef.

Zum Abschied gab es immerhin ein paar Pünktchen: Esteban Ocon wurde Achter, Pierre Gasly verpasste die Punkteränge als Elfter knapp. Szafnauers Fazit: "Nicht schlecht."

"Wir sind von Platz zwölf und 15 gestartet. Wir wurden dann etwas mit Pierre überrumpelt, wo wir auf den Regen gewartet haben. Ocon - wenn er eine Runde mehr gehabt hätte, hätte er vielleicht noch Norris überholen können. Insgesamt ein gutes Ergebnis. Auf dieser Strecke braucht man viel Power und die fehlt uns derzeit."

So lief Szafnauer Abschied in Spa

Nach dem Rennen am Sonntag verabschiedete sich Szafnauer emotional von den Teammitgliedern in der Garage und im Motorhome, bevor er sich auf den Weg zum Flughafen machte. Seine Amtszeit als Teamchef endet offiziell an diesem Montag.

"Mir persönlich geht es gut und ich bin zufrieden", sagte der 58-Jährige, kurz bevor er das Formel-1-Fahrerlager am Sonntag verließ. "Ich mache mir nur Sorgen um all die wunderbaren Männer und Frauen in Enstone und Viry, die hart arbeiten und einen guten Job machen. Ich hoffe, dass sie eine gute Zukunft haben werden."

Er selbst sah sich bei Alpine eigentlich an einem guten Punkt: "Ich kam gerade erst in Schwung, lernte jeden kennen und wusste, sie zu motivieren. Man sagt ja, dass die Flut alle Boote anhebt, und ich war gerade an dem Punkt, an dem ich die Flut anheben konnte." Deshalb sei der Abschied auch nicht leicht gewesen.

"Da waren Leute, nicht so sehr ich, aber Leute, die weinten und sich verabschiedeten. Ich sagte ihnen: 'Seht, ich lebe noch, ich bin nicht gestorben! Ich werde okay sein.'"


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Auf die Frage, was er am meisten vermissen werde, antwortet Sfaznauer: "Ich vermisse am meisten den Wettbewerb. Ich liebe es, gegen andere zu kämpfen, ich bin eine Kämpfernatur. Aber auch all die wundervollen Menschen, mit denen ich bei Alpine zusammengearbeitet habe." Was als nächstes kommt, sei noch offen.

Glock kritisiert: "Das hat wenig Sinn"

"Das kann ich jetzt noch nicht beantworten. Hoffentlich bald in einer wichtigen Rolle, wo ich Einfluss auf ein Team haben kann, wo ich ein großartiges Team zusammenstellen kann. Alles, was ich bei Alpine machen wollte, die Zeit war aber zu kurz."

Szafnauers Aufgaben als Teamchef wird vorerst Bruno Famin übernehmen, bevor ein finaler Ersatz gefunden ist. Mit Szafnauer mussten auch Alan Permane (Sportdirektor) und Pat Fry (Technischer Leiter Chassis) gehen. Für Sky-Experte Timo Glock kommt dieser Umbau zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.

"Das bringt völlige Unruhe in das Team", sagt er. "Das zeigt auch, dass es dort mehr als gekracht hat untereinander. Wenn man sich im Einvernehmen trennt, macht man das zu einem sinnvollen Zeitpunkt. Völlig unverständlich, wie man da reagiert hat. Dass man direkt so viele Führungspositionen ändert, hat wenig Sinn."

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